Pfarrerin Dorothee Kommer (von links), Gefängnisseelsorger Michael Leibrecht und Mitglieder des Posaunenchors Rottweil gestalten die Feier. Foto: Leibrecht

Im Innenhof der JVA in Rottweil wurde ein mutmachender Gottesdienst gefeiert. Untersuchungshäftlinge unterschiedlichster Konfessionen feierten mit.

Traditionell wird in der JVA Rottweil am Heiligen Abend ein ökumenischer Gottesdienst mit den Gefangenen gefeiert. In den Innenhof des Untersuchungsgefängnisses waren fast alle Gefangenen gekommen,wo sie vom Posaunenchor empfangen wurden. Gefängnisseelsorger Michael Leibrecht begrüßte 25 Männer unterschiedlicher Konfessionen und stellte das Friedenslicht an den Beginn des Gottesdienstes, das von Bethlehem aus in die ganze Welt verteilt wird, und auch hier im Gefängnis leuchten soll.

Männer lauschen aufmerksam

Aufmerksam verfolgten die Männer die Botschaft des Lukasevangeliums mit der Geburt Jesu in einem Stall in Bethlehem. Pfarrerin Dorothee Kommer griff die Botschaft dieses Wunders der Weihnacht auf, nämlich auf dem Weg in einem Stall, einer Notunterkunft das Kind zur Welt zu bringen, nicht freiwillig nach dem Befehl des römischen Kaisers zur Volkszählung.

Aber Ohnmacht und Verzweiflung sollten nicht das letzte Wort haben, so die Pfarrerin in ihrer Predigt. Maria und Josef hätten erfahren, wie die harte und brutale Welt sich zum Guten verändern kann. Diese Botschaft vermittelte sie ihren Zuhörern:“Dass wir Weihnachten hier im Gefängnis verbringen müssen, muss uns nicht mehr mit Wut und Verzweiflung erfüllen.“

Für alle ein Weihnachtsgeschenk

Nach dem Segen für alle wurde mit dem Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ der Gottesdienst beendet und die Gefangenen nahmen ein Weihnachtsgeschenk in Empfang. „