Die Inklusion von Mitarbeitern mit schwerer Behinderung kann gut gelingen. Foto: zb/dpa/Hendrik Schmidt

Regelmäßig scheitert das Land Baden-Württemberg daran, die Quote für Mitarbeiter mit schwerer Behinderung zu erfüllen. Zwei Rottweiler Unternehmen zeigen, dass es auch anders geht.

Ab einer bestimmten Größe sind Unternehmen dazu verpflichtet, fünf Prozent ihrer Stellen an Menschen mit schwerer Behinderung zu vergeben, was auch für die Ministerien des Landes gilt.

Land erfüllt Quote nicht

Wie aus einem kürzlich erschienen dpa-Bericht hervorgeht, erfüllt das Land Baden-Württemberg diese Mindestquote nicht. Lediglich 4,12 Prozent der Beschäftigten mit schwerer Behinderung kann das Land für das Jahr 2021 ausweisen. Damit verschlechterte sich der Wert im Vergleich zum Vorjahr, wo ebenfalls mit einem Wert von 4,24 Prozent die Vorgabe nicht erfüllt wurde. Seit 2015 wurde die Pflichtbeschäftigungsquote durch das Land Baden-Württemberg nicht mehr erreicht.

Inklusion in Rottweiler Unternehmen gelungen

Anders sieht es bei der ENRW in Rottweil aus. Personal Teamleiter Ottmar Schäfer erklärt auf Anfrage unserer Redaktion, dass mit einer Quote von 6,62 Prozent an Mitarbeitern mit schwerer Behinderung die gesetzliche Vorgabe in ihrem Unternehmen gar überschritten werde. Diese sei auch in den vergangenen Jahren stets erfüllt worden, so Schäfer. Die Inklusion der Betroffenen sei gelungen, da die Mitarbeiter arbeitsplatzbezogen entsprechend ihrer Fähigkeiten in die Arbeitsabläufe integriert würden.

Eine ebenso positive Bilanz kann scheinbar das Unternehmen Carsig, ebenfalls in Rottweil, ziehen. Fadima Gümüs, bei Carsig unter anderem für das Personal verantwortlich, gibt bekannt, das Unternehmen erfülle die Fünf-Prozent-Quote, obwohl dies in Hinblick auf die Mitarbeiterzahl gar nicht erforderlich wäre. Die Inklusion sei „bestens gelungen“, die betroffenen Mitarbeiter würden gleichwertig eingesetzt, so Gümüs.

Das Land musste wegen Nichterfüllung der Quote wiederholt die Zahlung eines Millionenbetrags als Ausgleichsabgabe leisten.