Die Internetfunktion sollte vorReisen abgeschaltet werden. Foto: radio.de GmbH

Wer mit seinem Smartphone im Internet surft, sollte sich zuvor erst gründlich informieren.

Stuttgart - Offenbar dient das Handy heute vielen nicht mehr nur zum Telefonieren, sondern zunehmend auch als praktischer Einkaufsberater. Wer ein Smartphone besitzt, informiert sich damit gern während des Einkaufens über die angebotenen Produkte: Sei es um herauszufinden, was andere Käufer darüber denken - oder ob der Preis angemessen ist. Knapp drei Viertel der Nutzer solcher mobilen Geräte haben dies schon mindestens einmal getan. Das ergab eine nun veröffentlichte Umfrage der Online-Handelsplattform Ebay und des Vereins Verbraucher-Initiative. Wer mit dem Smartphone ins Internet geht, sollte sich aber über die Kosten und Risiken im Klaren sein. So warnen Verbraucherschützer wie Erich Nolte von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg: "Wer sich ein Smartphone zulegt, sollte auf die Tarife achten." Nolte rät, sich gut zu informieren, "sonst können schnell Kosten entstehen, die vom Nutzer nicht gewollt sind".

Die Smartphones sind so konstruiert, dass sie permanent mit dem Internet verbunden sind. Daher empfehlen sich Internetflatrates. Allerdings gibt es auch da große Unterschiede, warnt Erich Nolte. In vielen Verträgen ist im Kleingedruckten von einer sogenannten Datendrosselung die Rede. Dabei verringert sich ab einer bestimmten erreichten Datenmenge die Surfgeschwindigkeit drastisch. Die Internetseite, die ansonsten in Sekunden aufgerufen wird, braucht dafür dann plötzlich Minuten. Das ist ärgerlich, Kosten entstehen dabei aber keine.

Anders dagegen verhält es sich mit sogenannten Roaming-Gebühren im Ausland: "Die Internetflatrates gelten meistens nur im Inland, es sei denn, etwas anderes ist ausdrücklich im Vertrag oder im Tarif festgehalten", sagt Nolte. Wer also im Urlaub aus alter Gewohnheit vom Smartphone seine E-Mails abruft, darf sich nicht über eine hohe Handyrechnung wundern.

Vor dem Urlaub sollten die Einstellungen überprüft werden

Und auch das Navigationssystem funktioniert oft über die Einwahl ins Internet. "Das muss vor der Nutzung außerhalb von Deutschland bedacht werden", sagt Nolte. Daher gilt: Vor dem Urlaub oder einer Reise ins Ausland sollten die Einstellungen des Smartphones überprüft und das Datenroaming vorsorglich ausgeschaltet werden.

Vorsicht ist bei den Apps geboten: Diese versuchen häufig, selbstständig ihre Software über das Internet zu aktualisieren. Das Gerät verbindet sich dabei automatisch mit dem Internet und lädt verfügbare Updates eigenmächtig herunter. Die Datendrosselung lässt dann nicht lange auf sich warten, und wenn keine Internetflatrate vorliegt, schlägt sich auch das in der nächsten Rechnung nieder. "Hat man keine Internetflatrate und verursacht hohen Datenverkehr, in der Fachsprache ,Traffic' genannt, kann das sehr teuer werden", sagt Nolte. Daher sollten die Nutzer das Gerät so einstellen, dass es vor dem Einwählen ins Internet eine Bestätigung verlangt.

Doch im Internet lauern für Smartphone-Nutzer noch andere Gefahren. Nach Ansicht von IT-Sicherheitsexperten geraten die kleinen Minicomputer sowie die neuen Tablet-PCs zusehends in das Visier von Cyberkriminellen. Das Hacken eines Smartphones wird immer einfacher - so gelangen Kriminelle nicht nur an private Daten: Sie erfahren unter Umständen auch, wo sich der Smartphone-Nutzer gerade aufhält. Das ermöglicht die GPS-Funktion, die beispielsweise beim Einschalten des Navigationssystems oder beim Einloggen in soziale Netzwerke aktiviert wird. Ist der Nutzer weit weg, könnte sich ein Einbruch bei ihm zu Hause lohnen.

Vor allem beim Online-Banking via Smartphone muss auf Ungereimtheiten geachtet werden: Zum Beispiel sollte die Website der Bank immer gleich aussehen. Um sich vor Hackerangriffen zu schützen, ist es daher wichtig, die Smartphone-Software immer auf dem neusten Stand zu halten.