Freuen sich über den neuen Ausschuss (von links): Thomas Schönbucher, Carl-Christian Hirsch, Sebastian Finkbeiner, Tanja Traub, Michaela Thoma, Matthias Raisch, sowie Katherine González Moncada. Foto: IHK Nordschwarzwald/Michael Hasch

Die IHK Nordschwarzwald hat einen Ausschuss für Fachkräftesicherung gegründet – und informiert über neue Chancen zur Gewinnung internationaler Fachkräfte.

Die IHK Nordschwarzwald verstärkt ihre Bemühungen im Bereich Fachkräftesicherung und hat mit 16 Unternehmern den neuen „Ausschuss für Fachkräftesicherung“ ins Leben gerufen. In der konstituierenden Sitzung wurde Thomas Schönbucher, geschäftsführender Gesellschafter der priomold GmbH in Schömberg, zum Vorsitzenden gewählt.

Die konjunkturelle Entwicklung hat sich auch in der Region Nordschwarzwald stark eingetrübt. Die Stimmungslage in der Wirtschaft ist verhalten – nicht erst seit der Mitteilung des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck, wonach sein eigenes Haus für 2024 nur noch mit einem Wachstum von 0,2 Prozent rechne. Zuletzt ging die Bundesregierung für 2024 noch von 1,3 Prozent Wachstum aus. Gleichwohl treibt die Unternehmen neben den hohen Rohstoff- und Energiepreisen vor allem ein Thema um: der Fachkräftemangel.

„Es droht Arbeitsplatzverlust, weil wir Stellen nicht besetzt bekommen“

Claudia Gläser, Präsidentin der IHK Nordschwarzwald, betonte: „Unsere regionalen Konjunkturdaten zeigen seit 2022 eine Entkoppelung der konjunkturellen Entwicklungen von der Risikobewertung der Unternehmen, wie sehr sie – aktuell eben trotz verhaltener Wirtschaftslage – der Fachkräftemangel drückt. Als IHK weisen wir bereits seit vielen Jahren auf demografische Gewissheiten hin. Fachkräfte auszubilden und zu gewinnen, wurde daher ein wesentliches strategisches Handlungsfeld der regionalen Entwicklungsstrategie 2030+. Die vergangenen zwei Jahre verdeutlichten aber bei zunehmender Dynamik das Entwicklungshemmnis: Es droht Arbeitsplatzverlust, weil wir Stellen nicht besetzt bekommen. So widersprüchlich das klingen mag, verdeutlicht der Satz den Ernst der Lage.“

Und: „Von der Politik fühlen wir uns bei den Rahmenbedingungen weitgehend allein gelassen. Daher bündeln wir als Wirtschaft selbst noch stärker die Kräfte“, so die IHK-Präsidentin zur Gründung des neuen IHK-Ausschusses.

Tanja Traub, Hauptgeschäftsführerin der IHK, hob hervor: „Durch unsere Angebote im Bereich Aus- und Weiterbildung sowie wichtige Projekte wie die Kontaktstelle Frau und Beruf und das ‚Welcome Center‘ sind wir als Wirtschaftsorganisation gemeinsam mit unseren regionalen Netzwerkpartnern stark engagiert in der Fachkräftesicherung. Wir setzen große Hoffnungen in das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz und möchten die Chancen gemeinsam mit dem neu gegründeten Ausschuss und unserem ‚Welcome Center‘ Nordschwarzwald bei dieser Informationsveranstaltung diskutieren.“

Im Sommer 2023 wurden das novellierte Gesetz und die Verordnung „zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung“ verabschiedet. Mit den Änderungen soll es Unternehmen erleichtert werden, qualifizierte Fachkräfte aus dem Nicht-EU-Ausland zu beschäftigen und auszubilden. Dennoch stehen viele Unternehmen vor einer Vielzahl von Fragen bezüglich der Umsetzung.