Eine Elternhaltestelle vor dem Aquari soll die Sitation an der Lucian-Reich-Schule entspannen. Foto: Lendle Foto: Schwarzwälder-Bote

Nahverkehr: Verkehrsberuhigter Bereich am Kindergarten hürdenreich / Dögginger Straße liegt in 50-er Zone

Hüfingen (jak). Was hat der Fußverkehrs-Check gebracht? Vergangenen Herbst wurde Hüfingen aus dem Blickwinkel der Fußgänger unter die Lupe genommen. Wie ist der aktuelle Stand?

"Aus meiner Sicht ist es nur ein Art Zwischenbericht", sagte Bürgermeister Michael Kollmeier in der Gemeinderatssitzung. Punkte müssten noch angegangen werden. Spätestens in einem Jahr soll festgestellt werden, welche Maßnahmen umgesetzt wurden und welche Auswirkungen diese haben.

Elternhaltestelle: Die Elternhaltestelle beim Aquaris-Parkplatzes wurde eingerichtet und beschildert. Die Eltern wurden von der Schulleitung durch ein Rundschreiben informiert. Nur nutzen die Eltern die Haltestelle kaum. Laut Schulleitung liege es an den fehlenden Markierungen. Zur optischen Aufwertung soll die Firma Bagage ein entsprechendes Konzept ausarbeiten. Dass gerade die Eltern die Haltestelle nicht nutzen, um so die Verkehrssituation an der Lucian-Reich-Schule zu entspannen, sorgt bei den Stadträten für Kopfschütteln. "Das stimmt mich traurig. Gerade die Eltern, die doch um die Sicherheit ihrer Kinder besorgt sind, sollten das annehmen", sagt CDU-Stadtrat Christof Faller. Zustimmung erhält er in diesem Fall auch von der SPD-Fraktionssprecherin Kerstin Skodell: "Nicht die Kinder müssen in diesem Fall erzogen werden, sondern die Eltern."

Bräunlinger Straße: Für die Einrichtung eines Zebrastreifens müssen in der Spitzenstunde mindestens 200 Fahrzeuge die Bräunlinger Straße befahren und 50 Fußgänger die Fahrbahn überqueren. Bei der Fußgängerzählung wären es in der Spitzenstunde zwischen 7 Uhr und 8 Uhr nur 15 Fußgänger gewesen. Deshalb genehmigt die Straßenverkehrsbehörde dort keinen Fußgängerüberweg. Skodell betonte, dass die Sicherheit von 15 Kindern zählen sollte. Christof Faller bezweifelte allerdings, dass ein Zebrastreifen wirklich genutzt werde. In der Schaffhauser Straße habe vor Kurzem nur eins von acht Kindern den Fußgängerüberweg genutzt. Die anderen seien trotz Verkehrs über die Straße gerannt. "Das ist ein Stück weit Erziehung", so der CDU-Stadtrat. Die Engstelle beim Gehweg an der Bräunlinger Straße kann nicht leicht behoben werden. Die Anliegerin sei nicht bereit, ein Teil ihres Grundstückes abzutreten, um den Gehweg zu verbreitern. Die Alternative wäre, einen Baum zu fällen. Jedoch waren sich hier die Stadträte nicht einig. Soll nun die alte Linde weichen oder ist die Gehwegproblematik zu verschmerzen?

Luise-Scheppler-Kindergarten: Ein verkehrsberuhigter Bereich ist laut Straßenverkehrsbehörde nur möglich, wenn das Parken auf ausgewiesenen Flächen möglich ist und es keinen baulichen Gehweg mehr gibt. Die Straße müsste also komplett umgebaut oder könnte alternativ als Zehner-Zone ausgewiesen werden. Ein Antrag wurde nach einer Entscheidung von Bürgermeister Michael Kollmeier bereits gestellt. Abgelehnt wurde aber, die Geschwindigkeitsbegrenzung auf die Öffnungszeiten des Kindergartens zu begrenzen. Das würde Verkehrsteilnehmer nur verwirren. "An der Eichendorffschule in Donaueschingen geht das auch", merkte Joachim Seidel vom Dreierbündnis FW/FDP/UWV an. Kerstin Skodell kritisierte, dass der Gemeinderat in diese Entscheidung nicht involviert gewesen sei: "Wir hätten das gern mitdiskutiert". Entschieden sei noch nichts, so Bürgermeister Kollmeier. Es sei lediglich ein Antrag gestellt worden, um etwas in die Wege zu leiten, bevor an der Stelle überhaupt nichts passiere. "Ich wollte niemanden übergehen. Wenn mir aber die Stadträte signalisieren, dass sie das nicht wollen, suchen wir eine andere Lösung", so Kollmeier.

Hauptstraße: Bei der Verkehrsschau wurde die Verlängerung der Grünphase der Ampelanlage beim Bären befürwortet. Die Änderung werde im Zug der Wartungsarbeiten durchgeführt.

Dögginger Straße: Nicht auf der Liste zu finden war die Dögginger Straße und die Fahrbahnmarkierung, die auf das Tempo 50 in diesem Bereich verweist. "Wenn die Straße eh gesperrt ist, könnte man das gleich machen", so der CDU-Stadtrat Harald Weh. Vielen Autofahrern sei nicht bewusst, dass dieser Bereich in einer geschlossenen Ortschaft liege.