Reisewarnung besteht. Kostenlose Stornierungen werden bis jetzt noch nicht genutzt .

Horb - Nach dem Terroranschlag in Istanbul herrscht bei den Urlaubern große Verunsicherung. Bis zu einem bestimmten Abreisedatum gibt es die Möglichkeit, eine schon gebuchte Reise zu stornieren. Das teilten Horber Reisebüros auf Anfrage mit.

Drei Tage ist der Terroranschlag auf dem At Meydani, in der Innenstadt von Istanbul, der zehn deutschen Touristen das Leben kostete, nun her und weiterhin ist die Verunsicherung bei den Urlaubern in der Türkei groß. Doch nicht nur die Touristen vor Ort haben Angst. Auch bei den Reisebüros in Horb sind bereits einige Anrufe von verängstigten Menschen eingegangen, die momentan daran sind, ihren Urlaub für dieses Jahr zu planen. Die häufigste Frage ist dabei: »Können wir auch sicher in die Türkei fahren?«Die Antwort auf diese Frage können weder das Horber Tui-Reisecenter noch das Reisebüro Schweizer geben.

Denn nach dem Terrorakt, der angeblich von einem 27-jährigen Syrer, mit Wurzeln in Saudi-Arabien, verübt wurde,  kann wohl noch niemand genau sagen, wie es um die Sicherheitslage bestellt ist. »Letztendlich müssen die Leute selber für sich entscheiden, ob sie momentan einen Städte-Urlaub nach Istanbul unternehmen wollen«, meint Yvonne Vallaitis vom TUI-Reisecenter. Anders ist die Situation für die, die bereits eine Reise an den Bosporus gebucht haben.»Viele Reiseanbieter geben ihren Kunden die Möglichkeit, Buchungen bis zu einem bestimmten Abreisedatum in die türkische Metropole umsonst zu stornieren oder umzubuchen«, so Vallaitis.

Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für Istanbul herausgegeben und warnt vor Unruhen

Allerdings gehe dies nur bei Reisebuchungen nach Istanbul. Bei anderen Zielen in der Türkei greife dieses Angebot nicht, so der jetzige Stand. Bis jetzt sei aber noch niemand gekommen, um die kostenlose Stornierung zu nutzen.»Einige Reiseveranstalter haben nach den Vorkommnissen am Dienstag stellenweise Angebote nach Istanbul aus dem Programm genommen«, sagt Lisa Graf vom Reisebüro Schweizer unserer Zeitung. Wann diese wieder angeboten werden, könne man nicht sagen, da man abwarten müsse, wie es die nächsten Wochen weiter gehe.

Bei Fragen zur momentanen Lage können die Reisebüros lediglich auf die Informationen des auswärtigen Amtes verweisen, das jetzt auch eine Reisewarnung für Istanbul herausgegeben hat. Dort wird den Urlaubern, die sich momentan am Bosporus und in anderen türkischen Großstädten aufhalten, dringend geraten, Menschenansammlungen auch auf öffentlichen Plätzen und vor touristischen Attraktionen zu meiden und sich über die aktuellen Reisehinweise und die Medien zur Lageentwicklung informiert zu halten.

Weiter warnt das auswärtige Amt landesweit vor möglichen politischen Spannungen, gewaltsamen Auseinandersetzungen und terroristischen Anschlägen. Daher wird auch geraten, den Aufenthalt vor Regierungs- und Militärgebäuden zu vermeiden und die Nutzung des öffentlichen Personenverkehrs möglichst gering zu halten. Ebenfalls zur großen Verunsicherung trägt bei, dass unter den zwölf Todesopfern zehn aus Deutschland stammen. Dass der Anschlag gezielt Deutschen gegolten hat, sei allerdings nicht bestätigt.

Für die Mitarbeiter der Reisebüros ist eine Situation, wie sie derzeit durch die Ereignisse in der Türkei  entstanden ist, keineswegs unbekannt. Bereits im vergangenen Jahr kamen nach den Terroranschlägen in Tunesien viele verängstigte Menschen und informierten sich über die Sicherheitslage. »Die Leute sind auch heute noch sehr verhalten und skeptisch, wenn es um das Urlaubsziel in Nordafrika geht«, sagt Yvonne Vallaitis.Nach den Terroranschlägen am 13. November in Paris sei ebenfalls ein leichter Einbruch der Buchungen für eine Reise in die französische Hauptstadt bemerkbar gewesen, meint Lisa Graf.