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Stimmen Öffnungszeigen beim Horber Advent noch? Kunsthandwerk beklagt schlechte Umsätze.

Horb - Unser Weihnachtsmarkt stimmt im Großen und Ganzen. Doch es gibt auch Optimierungspotenzial. Ein Thema zum Nachbessern sind vielleicht die Öffnungszeiten.

Machen nächstes Jahr neue Öffnungszeiten einen Sinn? Fakt ist, das bilanzieren Stadtmarkting-Chef Martin Scherer und Claudia Beuter: Die Abende liefen richtig gut.

Allerdings: Der Freitagmittag läuft langsam an. Betty Wirth aus der Markthalle sagt: "Das ist schon richtiger Stress für uns. Täglich zwölf Stunden – und in diesem Jahr lief es in der Markthalle nicht so gut."

Das meint auch Claudia Sandler, die in der Markthalle toll gestaltete Adventsgestecke verkauft: "Mir fehlen ein bisschen die Leute, die etwas kaufen. Es wird viel bewundert, aber wenig gekauft."

Was auch auffällt: Samstag am Tag ist ziemlich wenig los, was allerdings im eng gestellten "Budendorf" und auf der Inselspitze wenig auffällt. Und Samstagabend sind die Sonnenkinder noch dabei, im Chor ihre Adventsgestecke anzubieten. Sonntagnachmittag ist fast alles weg. Pauline: "Heute am Sonntag ging fast alles weg." Und Martin Böckle (Wein und Glühwein) sagt: "Tagsüber waren hier weniger Leute als letztes Jahr. Abends allerdings war es richtig voll. Da stellt sich die Frage, ob man am Sonntag wirklich schon so früh Schluss machen muss. Vielleicht fehlt der Sonntagabend."

Bekommt der nächste Horber Advent also andere Öffnungszeiten? Bisher geht er Freitag und Samstag offiziell von 11 bis 21 Uhr, Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Allerdings, so ein Schwabo-Leser: "Samstag habe ich um 1 Uhr meinen letzten Glühwein getrunken."

Claudia Beuter: "Man könnte schon überlegen, am Freitag später offiziell anzufangen und dafür am Sonntag noch dranzuhängen. Allerdings haben wir den Beginn bewusst auf 11 Uhr gelegt, damit die Kunden hier schon in der Mittagspause reinschnuppern können. Das werden wir überdenken und mit den Ausstellern besprechen. Unsere bisherigen Erfahrungen sind allerdings, dass auch bei anderen Veranstaltungen viele Aussteller pünktlich um 18 Uhr abbauen wollen, da sie am Montag einem normalen Beruf nachgehen." Wie beispielsweise der Weinhändler Böckle. Er ist Bezirksschornsteinfeger, wie er erzählt. Andererseits ist die Frage, ob eine Stunde länger in Horb so anstrengend wäre.

Und woran liegt es, dass viele Kunsthandwerker wie Claudia Sandler und Betty Wirth unzufrieden sind?

Beuter: "Das haben wir auch gehört. Produkte, die letztes Jahr gut verkauft wurden, gingen in diesem Jahr nicht so gut. Wir vermuten aber, dass die Kauflaune noch nicht so da ist, weil der Horber Advent in diesem Jahr zum Monatsende war."

Antje Nesch aus Remmingshausen hat ihren Stand mit den lustigen, dicken Engelsfiguren auf der Inselspitze. Sie sagt: "Wir hätten uns ein bisschen mehr Umsatz gewünscht. Vielleicht sind die Leute noch nicht in Weihnachts-Kaufstimmung."

Ein Trend zeichnet sich aber auch ab: Die Geschäfte der "Amateure", also beispielsweise der Sonnenkinder, des Lions-Club mit ihrem Adventskalender oder auch im Steinhaus beim Adventsbasar der Fördergemeinschaft Stiftskirchendach liefen gut. Hier sagt Joachim Milles schon am Sonntag um 14 Uhr: "Die Stände sind gut verlesen, das angebotene Mittagessen wurde sehr gut nachgefragt."