Hauptversammlung: Paulo de Matos über mangelndes Engagement beim SV Mühringen frustriert

Von Marion Tischbein

Acht Jahre als Vorsitzender seien genug, erklärte Paulo de Matos bei der Hauptversammlung des SV Mühringen am Samstagabend und stellte sich nicht mehr zur Wahl. Er wollte auch keine andere Position mehr übernehmen.

Horb-Mühringen. Er sei nicht aus der Welt, sondern bleibe im Verein. Er werde jederzeit bereit sein zu helfen, aber nicht in offizieller Funktion, so de Matos. Obwohl er bereits im Vorfeld Gespräche geführt hatte, war er noch nicht erfolgreich gewesen.

Schriftführerin Marina Ruggaber hatte sich bereit erklärt, den Vorsitz in einem Duo mit zu übernehmen, aber alleine traute sie sich das noch nicht zu. Auch einige Ausschussmitglieder stellten sich nicht mehr zur Verfügung. So hatte Ortsvorsteherin Monika Fuhl als Wahlleiterin die schwierige Aufgabe neue Verantwortliche zu suchen. Mehrere Personen wurden angesprochen und es wurde ihnen die Aufgaben nahe gebracht.

Nach einer Pause, in der sich die angesprochenen Mitglieder Gedanken machten, erklärte sich Thomas Bürkle bereit, gemeinsam mit Marina Ruggaber den Vorsitz zu übernehmen und beide wurden einstimmig gewählt. Doch nicht nur die Wahlen verliefen nur bedingt einfach.

"Sportlich verlief die Rückrunde der Saison 14/15 sehr durchwachsen. Der Dauerzwist mit unserem Ex-Trainer verschlimmerte sich immer weiter, bis sich nach dem Spiel in Betra unsere Wege trennten", berichtete der Vorsitzende Paulo de Matos in seinem Jahresbericht. Danach sei es wenigstens sonntags auf dem Sportplatz wieder erträglich gewesen. So brachte man die Rückrunde noch anständig zu Ende. Die Vorrunde der Saison 15/16 sei, wie erwartet, nach dem Abgang diverser Spieler, dem neuen Trainer, der den Verein nach kurzer Zeit wieder verließ, der schlechten Trainingsbeteiligung sehr schlecht gestartet, stellte der Vorsitzende fest.

Seitdem Jochen Bürkle als Spielertrainer fungiert, hat sich nach Meinung des Vorsitzenden das Ganze stabilisiert. "Nun ist er das ärmste Schwein im Verein", meinte de Matos. Ständig müsse er mit stark schwankenden Zahlen bei der Trainingsbeteiligung rechnen. Auch sonntags habe schon mal ein Spieler abgesagt oder sei kommentarlos nicht erschienen. "Das geht gar nicht", so de Matos. Er bemängelte, dass auch in der Vorbereitung für die Rückrunde die Trainingsbeteiligung zu wünschen übrig lässt. Er appellierte an die Spieler, für das nächste Spiel: "Strengt euch an, Gebt euer Bestes!"

Im Verein lief alles wie üblich. Die Feste wurden geplant, organisiert und von immer wieder den gleichen Personen durchgeführt. Paulo de Matos beklagte die mangelnde Einsatzbereitschaft der meisten Vereinsmitglieder sowie abnehmende Zuschauer und Mitgliederzahlen und meinte: "Es ist mir aber zu dämlich jedes Jahr aufs Neue darüber zu erzählen und keinen interessiert’s."

Einsatzbereitschaft bemängelt

Schriftführerin Marina Ruggaber ließ noch einmal das vergangene Vereinsjahr Revue passieren. Die Vorstandschaft und der Ausschuss trafen sich sechs Mal, wobei es in erster Linie um die Organisation der Feste und die Pflege rund ums Sportheim ging. Die Feste wie die 1.-Mai-Hockete, der Rundenabschluss und die Cool Night waren recht erfolgreich. Man habe den Verkauf von Eisbecher, Kaffee und Kuchen beim Fischerfest übernommen und werde das auch in diesem Jahr wieder übernehmen.

Nach langer Pause wurde auch das altbewährte Vereinspokalturnier wieder ins Leben gerufen und es gelang ein guter Start mit zehn Mannschaften. Die Zumba-Tanzgruppe bestehe nun seit drei Jahren, derzeit seien es im Schnitt zwölf Mädels, so Marina Ruggaber. Von einem kleinen Plus in der Kasse konnte Kassier Gerhard Saile berichten. Jugendwart Wolfgang Saile bedauerte, dass es trotz Werbung nicht gelungen sei, neue Jugendliche für den Verein zu gewinnen.