Bei Georg Lohmiller (Bildmitte) bedankte sich der OGV-Vorsitzende Oskar Hellstern (rechts) für seine langjährige passive Mitgliedschaft und überreichte ihm ein Weinpräsent. Foto: H. Hellstern Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim OGV Betra werden treue Mitglieder ausgezeichnet / Rosen brauchen viel Feuchtigkeit und Nährstoffe

Von Heinrich Hellstern

Horb-Betra. Die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Betra trafen sich im Wirtschaftsraum der Hohenzollernhalle zu ihrer Hauptversammlung.

Zu Beginn stand ein Vortrag des Rosenexperten Winfried Werner aus Haigerloch über die richtige Rosenzüchtung und das Anlegen der Rosenbeete auf dem Programm. In Betra wurde in den 1980er-Jahren auf seine Initiative hin die Obstbaumsanierung vorgenommen. Der bekannte "Rosengarten in Haigerloch" wurde von seiner Firma angelegt und wird jedes Jahr viel besucht. Der Haigerlocher Referent charakterisierte die Rosen als "Sonnenkinder", denn die Rosen mögen keine schattigen Anlagen. Viel Sonne ist für ihr optimales Wachsen eine Grundvoraussetzung. Und darüber hinaus brauchen die Rosen besonders viel Feuchtigkeit und Nährstoffe. Trotzdem soll man die Rosen nicht all zu intensiv gießen. Denn sie sind Tiefwurzler und versorgen sich selbst mit genügend Wasser. Viel wichtiger ist eine gute Bodenvorbereitung. Damit die Rosen das ganze Jahr über blühen, muss man sie spätestens im Dezember pflanzen. Wichtig ist, dass man Qualitätsware kauft und ein starker Rückschnitt – auch im Wurzelbereich.

Laut Werner ist die Rosenzüchtung komplex und zeitaufwendig. Als Zeitpunkt für den idealen Rosenschnitt gilt das Frühjahr. Wenn die Forsythien blühen, sollte man auch die Rosen schneiden. Dabei sollte man beachten, dass man mit Rücksicht auf die Natur mit Organdünger und weniger mit mineralischem Dünger arbeitet. Der Dünger soll ausgewogen und kalibetont sein, so der Referent. Im "Haigerlocher Rosengarten" gibt es 10 000 Rosensorten zu sehen, die man in den verschiedensten Farben bewundern kann.

Nach dem Vortrag erstattete der OGV-Vorsitzende Oskar Hellstern seinen Jahresbericht. Er erinnerte an zwei Schnittkurse, die der Fachwart für Obstbau, Christian Hellstern, im Winter und im Sommer veranstaltet hat. Hellstern regte an, dass man im Laufe des Jahres nach Dautmergen zu einer Baumschule und nach Haigerloch zum Rosengarten fahren könnte.

Beim OGV stehe eine Neuausrichtung an. Als Grund nannte er die schrumpfende Mitgliederzahl. Die jüngere Generation habe keinen so intensiven Bezug mehr zum Obstbau und zum eigenen Garten wie früher. Hellstern beklagte das unnötige Abholzen vieler Obstbäume. Dieses "Aufräumen in der Natur" sei nicht ideal.

Schriftführerin Elisabeth Schäfer blickte aufs vergangene Jahr zurück. Lehrreich waren drei Exkursionen, die Obstbaumwart Christian Hellstern auf Betraer Gemarkung veranstaltete. Im April 2011 informierte Christian Hellstern in den Bereichen Friedhof, Kuhgraben, Kreuzäcker und Wasserreservoir anhand von historischem Kartenmaterial über die Besonderheiten der Betraer Fluren. Im Mai standen die Bereiche Rathaus, Gässle, Dettinger Steig, Alter Hau und Steigäcker auf dem Programm. Und im Juni besichtigten die historisch interessierten Wanderer die Bereiche Henge, Höhenhof, Reutele und Billinger mit Abschluss bei der Hohenzollernhalle. Dabei erfuhr man viel über die Geschichte und Entwicklung der Gemeinde Betra und über die Flur- und Besiedlungsgeschichte des 1225 Jahre alten Ortes.

Nachdem der Kassierer Christian Hellstern einen zufriedenstellenden Kassenbericht präsentiert hatte, standen Ehrungen langjähriger Mitglieder auf der Tagesordnung. Auf eine je 25-jährige Mitgliedschaft können Georg Lohmiller, Antonie Armbruster und Franz Xaver Maier zurückblicken. Für sie gab es jeweils die silberne Ehrenadel sowie eine Ehrenurkunde. Die beiden letztgenannten Jubilare waren verhindert.