1,5 Millionen Euro pure Technik: Das ist der "Discover Industry". Fotos: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Berufswahl: Info-Mobil "Discover Industry" gibt Orientierung / "Fachkräfte-Mangel der Industrie bekämpfen"

Von Jürgen Lück

Wie viel Mathe und Physik steckt eigentlich in Alltagsprodukten? Das konnten Horber Realschüler im Show-Truck "Discover Industry" hautnah entdecken.

Horb. Das Lob könnte nicht größer sein: Heidrun Linka, stellvertretende Schulleiterin der Realschule, steht vor dem Show-Truck "Discover Industry", der auf dem Schulhof steht. Sie sagt: "Das ist schon interessant zu beobachten. Man lotst die Klassen hier hin. Die Schüler sind beinkrank und setzen sich auf die Treppe. Doch als sie hören, dass es um Handys und Scanner ging, war die Müdigkeit wie weggefallen."

Kein Wunder, denn im Inneren des Trucks steht Maschinenbaustudent Nikolaus Bauer. Er erklärt kurz, was es an den Stationen zu entdecken gibt. Dann spritzen die Schüler los und fangen an. Jasmina Zink, auch Jugendgemeinderätin, steht gerade am Windkanal: "Das ist echt gut. Du kannst hier Dinge anschauen, an die du sonst nicht rankommst. Das macht Spaß, denn ein Auto im Windkanal zu testen, dass kann man nicht zu Hause machen." Nebenan stehen die Klassenkameraden am Scanner. Sie lesen Gegenstände in 3-D ein. Einer ist dabei, mit dem Taschenrechner des Handys zu schaffen. Sieht so aus, als ob am Stand mit dem Titel "Industrie 4.0" alles für die junge Zielgruppe passt.

Das Interesse für Technik und Naturwissenschaften zu wecken – darum geht es im Showtruck. Linka: "Wir sind froh, das gut 1,5 Millionen Euro teure Gefährt hier bei uns zu haben. Wir setzen den Show-Truck ein im Rahmen unserer Berufsorientierung in den achten und neunten Klassen."

Die Baden-Württemberg Stiftung, der Arbeitgeberverband Südwestmetall und die Bundesagentur für Arbeit wollen mit dem Truck zeigen, wie viel Mathe und Physik in Alltagsprodukten steckt.

Maschinenbau-Student Bauer: "Hier beim Roboter geht es darum, anhand von mathematischen Koordinaten ihn so zu steuern, dass er die Lichtpunkte abfährt. Damit wollen wir Neugier wecken und den Fachkräfte-Mangel der Industrie bekämpfen." Das seien natürlich Grundzüge der Programmierung. Dabei soll gezeigt werden, dass das Lernen in den naturwissenschaftlichen Fächer (auf neudeutsch: MINT) Sinn macht und wie die Anwendung in der Praxis aussehen kann.

Und? Wirkt der Truck? Jasmina: "Mein erster Plan ist, die Schule zu Ende zu machen. Dann vielleicht zu studieren. Technik wäre dabei eine gute Option."