Junge Männer haben es sich in der Höhe des Wasserkraftwerks mit einer Shisha bequem gemacht. Das Gartenschaugelände soll auch künftig Vorteile für Horb und seine Bürger abwerfen. Foto: Hopp

Benutzungsordnung, Pflegekonzept und "Aufseher" für das Gartenschaugelände.

Horb - Es war schön, es ist noch relativ schön – aber wird es auch schön bleiben? Gemeint ist das einstige Gartenschaugelände, das Schauplatz der Nach-Gartenschau werden soll. Präsenz von "Aufsehern" im Gelände soll Vandalismus und anderen "Auswüchsen" vorbeugen.

Der Gemeinderat billigte kürzlich eine Benutzungsordnung für das ehemalige Gartenschaugelände, stimmte einem Erhaltungskonzept zu und gab auch gleich grünes Licht für die Umsetzung. Die Benutzungsordnung gilt im Wesentlichen für die Gartenschaugelände am Neckarnordufer (Altes Freibad bis Neckarbad) sowie einige Flächen an der Südufer-Seite.

Ziel der Benutzungsordnung ist es, einen rücksichtsvollen Umgang mit dem Gelände zu fördern und Beschädigungen zu vermeiden. Der Alkoholkonsum ist bis auf angemeldete Veranstaltungen verboten, und auch anderen "Freizeitbeschäftigungen" setzt das Regelwerk deutlichere Grenzen. So sind Mannschaftsspiele von Vereinen auf dem Areal ebenso verboten wie Lärm, Feuer, Zelten und Übernachten. Motorbikes, Fahrräder, Tretroller und Inline-Skates müssen Fußgängern den Vortritt gewähren. Grillen ist immerhin erlaubt, aber nur an den dafür vorgesehenen ausgewiesenen Stellen und nicht mit Einweg-Grills. Für Hunde gilt Leinenpflicht, und – wie im restlichen Stadtgebiet – darf man weder Enten noch Tauben oder andere frei lebende Tiere füttern.

Grau ist alle Theorie – das weiß man auch in der Stadtverwaltung

Doch grau ist alle Theorie – das weiß man auch in der Stadtverwaltung. Die Bürger sollen zwar vor Ort an den Zugängen zum Gelände über die Spielregeln informiert werden, doch im Rathaus rechnet man freilich auch mit Leuten, denen solche Regeln ziemlich egal sind.

Erfahrungen mit solchen Zeitgenossen hatte man bereits bei der Gartenschau gesammelt. Die Verwaltung berichtet: "Vor und während der Gartenschau hat sich gezeigt, dass sich das problematische Verhalten von einzelnen Nutzern in der Gegenwart von ›Offiziellen‹ in der Regel sehr schnell ändert." Deshalb sollen solche "Offiziellen" auch künftig auf dem Gelände Präsenz zeigen. In gravierenden Fällen sollen der städtische Vollzugsdienst oder die Polizei eingreifen.

Um das einstige Schaugelände auch für Gartenfans sehenswert zu erhalten, ist Fachpersonal gefragt. "Wertvolle Flächen wie Altes Freibad, Inselspitze, Flößerwasen, Spielplatz Schatzinsel, Wassererlebniswelt und Platanenallee erfordern einen mit der Gartenschau vergleichbaren Pflegestandard", befindet die Stadtverwaltung. Ehemalige Gartenschau-Helfer, Fachfirmen und der Bauhof sollen eingesetzt werden.

Das Ganze kostet natürlich Geld, und zwar über 50 000 Euro allein für dieses Jahr: 1500 Euro für Schilder mit der Benutzungsordnung, 25 000 Euro für Helfer, 15 000 Euro für gärtnerische Fachfirmen und bis zu 10 000 Euro für Security.