Arbeiten zusammen, um noch besser zu helfen: Rüdiger Holderried (Caritas), Wolfgang Günther (Erlacher Höhe), Achim Wicker (Dekanat) und Sibylle Klink von der AWO Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Aktion gegen Armut: Zum ersten Mal wird die Aktionswoche von allen Trägern zusammen gemacht

Um die Armut zu bekämpfen, braucht es Solidarität. Endlich wird die auch von den "Profis" gezeigt: Zum ersten Mal wird die Aktionswoche gegen die Armut von der AWO, Erlacher Höhe, evangelischen Diakonie, Caritas und der katholischen Kirche gemeinsam veranstaltet.

Landkreis Freudenstadt/Horb. Dekanatsreferent Achim Wicker (katholische Kirche): "Gemeinsam sind wir stärker. Deshalb zeigen wir diesmal nach dem Motto der Aktionswoche ›Netzwerke gegen die Armut‹ unsere Solidarität mit der AWO, der evangelischen Diakonie und der Erlacher Höhe. Wir alle werden gemeinsam die Aktionswoche veranstalten."

Und das ist ein starkes Zeichen. Wolfgang Günther, Geschäftsführer der Erlacher Höhe (gehört zum Dachverband diakonische Werke der evangelischen Kirche in Württemberg): "Wir sind seit dem Jahr 2009 in Horb aktiv. Die katholische Seite war von Anfang an sehr offen zu uns und hat uns angeboten, dass wir Dinge miteinander machen."

Nach außen hin sichtbarstes Beispiel: Rüdiger Holderried (Caritas) geht gemeinsam mit Manuel Trick (Erlacher Höhe) auf Streetworking-Tour, um beispielsweise gemeinsam Kontakt zur Szene am Bahnhof zu halten.

Holderried: "Wir arbeiten aber auch gut mit der AWO zusammen. Beispielsweise, wenn es um die Nachmittagsbetreuung von Kindern an der Schule geht."

Dann passt es natürlich, wenn all diese Akteure jetzt auch gemeinsam die "Aktionswoche gegen die Armut" machen.

Wicker: "Das spart uns einzelnen viel Arbeit. Und weil jeder eine andere Klientel hat, können wir ganz neue Kontakte bei dieser gemeinsamen Aktionswoche schließen und mehr Menschen erreichen!"

Das Programm der Aktionswoche gegen Armut ist schon gestartet: In vielen Kirchengemeinden wird die Sammeltüte für den Tafelladen verteilt. Zwölf katholische Kirchengemeinden beteiligen sich an der Woche. Dabei zeigt die St.-Martinus-Gemeinde in Talheim Karikaturen von Thomas Plassmann (unter anderem Spiegel Online, Berliner Zeitung) vom 1. bis 17. Oktober.

Beim Erntedankgottesdienst sowie an anderen Terminen wird unter anderem auch auf das Teilen mit den Armen durch den Tafelladen aufmerksam gemacht, und in Grünmettstetten gibt es einen Kuchenverkauf für soziale Zwecke.

Die eigentliche Aktionswoche startet am Samstag, 14. Oktober, mit der achten Horber Warentauschbörse

Am Montag, 9. Oktober, werden Achim Wicker und Rüdiger Holderried vor dem Treff 3000 in Waldachtal-Lützenhardt für die Tafelladen-Kiste sammeln. Vor dem Real-Markt Horb versuchen es die beiden dann am Mittwoch, 18. Oktober. Wicker: "Das letzte Mal war das hart wie nie. Wir haben hautnah die politische Stimmung der Leute während der Flüchtlingskrise mitbekommen, als wir darum gebeten haben, Lebensmittel für Bedürftige zu spenden!"

Die eigentliche Aktionswoche startet am Samstag, 14. Oktober, mit der achten Horber Warentauschbörse im Steinhaus.

Am Montag, 16. Oktober, gibt es in Horb nachmittags ab 15 Uhr Kaffee und Kuchen in der AWO Horb. Abends dann um 19 Uhr die Podiumsdiskussion zum Thema "Kinderarmut in Baden-Württemberg" in Freudenstadt.

Dienstag, 17. Oktober. Undine Zimmer liest im Kloster Horb aus ihrem Buch "Nicht von schlechten Eltern – meine Hartz IV Familie".

Am Donnerstag, 19. Oktober, gibt es ab 11.30 Uhr das Solidaritätsessen in der Markthalle auf dem Flößerwasen. Dekanatsreferent Wicker: "Diesmal gibt es Eintopf. Wenn möglich, sollen die Teilnehmer selbst ihr Geschirr mitbringen."