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Weihnachtsmarkt-Auftakt mit Herz und Döner-Witz

Die höchsten Tiere beim Auftakt zum Horber Advent waren diesmal Pferd und Esel vom Nikolaus.

Horb. Die Eröffnung des Horber Advents gestern Abend. OB Peter Rosenberger ist gerade bei der Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in Düsseldorf, lauscht Jamie Cullum und den Fantastischen Vier. In Horb legt das Gesangsduo Top Too aus Freudenstadt los. Sänger Markus: "Der Nikolaus kommt aus der Türkei. Wir können froh sein, dass er kein Döner mitgebracht hat, sondern Geschenke."

Jan Zeitler ist in Überlingen in der Altstadt unterwegs – letzte Mobilisierung im OB- Wahlkampf unter dem Motto "Schnelle Fragen, schnelle Antworten".

Auf dem Horber Advent auf dem Flößerwasen geht es dagegen ganz gemütlich zu. Stadtmarketing-Chef Martin Scherer eröffnet den Weihnachtsmarkt und weist auf die "Michael-Jung-Briefmarke als einmaliges Weihnachtsgeschenk" hin. Diakon Klaus Konrad stimmt auf einen besinnlichen Advent ein: "Wenn wir uns umschauen, sehen wir viele Lichter. Jetzt in der Adventszeit zünden wir viele an, denn die Welt soll heller werden."

Und der Nikolaus Hans Noll liest noch den Liedtext von "Das Wort heißt Frieden." Die Kinder unten rufen schon: "Jetzt kommt er, jetzt kommt er." Dann packt er endlich die Geschenke aus.

Die Horber haben sich schon den neuen Horber Advent erbummelt. Geschickt vom Stadtmarketing: Der fehlende Mittelaltermarkt auf der Inselspitze fällt gar nicht auf. Die verbliebenen Stände wurden in einer Art Tangente zur kleinen Brücke über den Mühlkanal zur Musikschule aufgestellt, so dass es im Dunkeln auch heimlig und gemütlich wirkt.

Überall gibt’s lustige, originelle, aber auch grelle Weihnachtsgeschenke. Antje Nesch aus Remmingsheim ist zum ersten Mal in Horb. Sie hat "Molly" und "Betty" mitgebracht. Rubensmäßige Engelfiguren als Engelsschmuck. Nesch lacht: "Damit beim Weihnachtsessen kein schlechtes Gewissen aufkommt." Und auch für die, die noch an der perfekten Figur für "Germanys Next Topmodel" arbeiten, gibt’s die schlanken Elfen. Nebenan dann das grellste Weihnachtsgeschenk: Neben Plüschtieren, Puppen und Polizeiautos gibt’s das ultimative Zubehör, um die Nachbarn zu nerven oder in Erstaunen zu versetzen: Eine LED-Lichtorgel, die rote und gelbe Punkte und Formen auf die Fassaden projiziert. Lustig: die perfekte, selbstgemachte Verpackung für Geldgeschenke - für "Mäuse". Das bunt genähte Nagetier hockt vor der Mausefalle, in der die Scheine eingespannt sind. Gibts beim Stand vor dem Schwabo.

Die Markthalle ist zur gemütlichen Schlendermeile geworden – voll mit Kunsthandwerk, Honigprodukten und viel Individuellem mehr.

Gemeinderat Daniel Wochner verkauft am Stand vor der Bühne unter dem Label "Weinhaus Dörr" Glühwein. Er lächelt: "Wir machen das, um genug Geld für die Hallengebühren im Winter für die Jugend vom Tennisclub Horb zusammenzukriegen."

Hinter der Bühne Richtung Markthalle auch eine Neuheit: "Tupper-Doris" macht keine Party, sondern bietet die Plastik-Behälter an. Daneben ist übrigens der einzige Stand, wo es herbes Bier gegen den trockenen Mund nach dem Glühwein gibt. Tsingtao beim Asiaten.

Passt alles. Ist gemütlich und bietet für jeden etwas. Heute legt der Horber Advent noch einen Zahn zu: Ab 14 Uhr startet der Adventsbasar im Steinhaus, um 15 Uhr öff- net die Musikschule ihre Türen mit Adventskonzert. Um 15.20 Uhr die beliebten Ginger Girls, 17.30 Uhr Mittelalter-Tänze mit Domenico.

Runterkommen vom Rummel? Dann rein in das Elias-Oratorium in der Stiftskirche ab 18.30 Uhr. Und nach dem Weihnachtsmarkt-Ende um 22 Uhr kann man sich gleich weiter von der "Horber Nachtschicht" beschwingen lassen. Bands in fünf Horber Kneipen.

Übrigens: Ein hohes Tier lässt sich heute blicken. Zwischen 18 und 19 Uhr wird OB Peter Rosenberger am Stand vom Stadtmarketing – direkt vor der Markthalle – auftauchen. Und die "Michael-Jung"-Sonderbriefmarke verkaufen. Sabine Schaffner-Lenglorz sagte schon gestern Abend: "Die Marke wird jetzt schon sehr gut nachgefragt – das ist der Renner."