Diese Schwertransport-Fahrzeuge waren zu viel für das kleine Isenburg. Foto: Grassinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehr: Kleiner Ort leidet unter der Vollsperrung / Stadt und RP kündigen Lkw-Verbot an

Horb-Isenburg. Kleines Isenburg, großer Schwerlasttransport: Am Freitag Morgen sorgte diese Kombination für einen unguten Ausgang. Die beiden Fahrzeuge blieben auf den "Höfen" in Isenburg stecken. "Seit der Sperrung der B 32 wird Isenburg als Schleichweg auch für den Schwerverkehr missbraucht. Ich habe bei Herrn Kronenbitter angefragt ob nicht eine Beschränkung der Tonnage möglich wäre, um solche Dinge zu verhindern", schrieb Isenburgs Ortsvorsteher Jürgen Grassinger schon am Morgen an unsere Zeitung. Die Antwort, die er bekommen habe, sei gewesen, dass dies eine Verkehrsschau dann untersuchen müsse, berichtet Grassinger.

Isenburg als beliebte Abkürzung

Tatsächlich ist Isenburg seit der Sperrung der B 32 vor eineineinhalb Wochen besonders belastet. Einige Autofahrer aus Nordstetten nutzen zum Beispiel den Weg am Ruhewald vorbei nach Isenburg, um dann durch den Ort hindurch Richtung Horb zu gelangen. Allerdings kommen nicht nur Autofahrer auf die Idee, sondern immer wieder auch Lastwagenfahrer. "Ein Anwohner ist wutentbrannt zu mir kommen. Ihm wurde schon vier Mal der Außenspiegel abgefahren", berichtet der Ortsvorsteher. "Das einzig positive an der aktuellen hohen Belastung wäre, dass die Kreisstraße noch stärker beschädigt wird als sie schon eh ist. Dann wachen sie vielleicht in Freudenstadt auf und investieren auch in den Ostkreis", sagt er erzürnt.

Die Aufregung am Morgen hatte allerdings am Nachmittag schon einen positiven Effekt. Stadtverwaltung und Regierungspräsidium Karlsruhe reagierten sofort. Die Stadt schreibt auf Anfrage unserer Zeitung: "Offensichtlich wird bedauerlicherweise auch von Lastkraftwagen nicht die offizielle Umleitungsstrecke benutzt, sondern es werden Ausweichmöglichkeiten auf anderen ungeeigneten Straßen gesucht, die bei Sperrungen in den vergangenen Jahren diesbezüglich nicht negativ aufgefallen sind. Es ist deshalb beabsichtigt, im Bereich der sehr schmalen Kreisstraße nach Isenburg ein Lkw-Verbot anzuordnen. Der Anliegerverkehr muss jedoch zugelassen werden." Autos und Busse dürfen laut RP weiter durch Isenburg fahren. Der Vorfall mit den Schwertransportfahrzeugen hätte laut Stadt nie so passieren dürfen. In der verkehrsrechtlichen Anordnung für den Schwertransport sei ein vorausfahrendes Begleitfahrzeug angeordnet worden. "Dieses hat auch die Aufgabe, die Geeignetheit der Strecke für den nachfolgenden Schwertransport selber nochmals vor Ort zu überprüfen. Nach unseren Informationen war das geforderte Begleitfahrzeug bei diesem Schwertransport nicht eingesetzt." Grassinger berichtet, dass es dieses Begleitfahrzeug zwar gegeben habe, aber der Fahrer noch sehr jung und mit der Situation überfordert gewesen sei. "Er wurde von unseren netten Isenburger Bürgern wieder aufgebaut und mit Kaffee versorgt", so Grassinger. Die Stadt will nun eventuell gegen das Unternehmen, dass den Schwertransport veranlasst und auch für das Begleitfahrzeug verantwortlich ist, vorgehen: "Die alleinige Schuld für die Verkehrssituation (...) ist somit ausschließlich beim Unternehmer selber zu sehen. Die Verwaltung prüft diesbezüglich, ob hier ein Bußgeldverfahren in Betracht zu ziehen ist."

Bereits sieben Kontrollen an der Nordstetter Steige

Apropos Bußgeld. Das droht auch denjenigen, die die Alte Nordstetter Steige nutzen, ohne eine Berechtigung zu haben. Die Stadt schreibt: "Selbstverständlich wird bereits vom ersten Tag der Sperrung an zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Stellen kontrolliert. Sowohl durch die Stadt Horb, als auch durch die Polizei Horb. An der Alten Nordstetter Steige fanden bisher insgesamt sieben Kontrollen statt." Was das kostet? "Nach dem bundeseinheitlichen Tatbestandskatalog beträgt bei fahrlässiger Begehung die Geldbuße 20 Euro. Bei Vorsatz kann die Geldbuße erhöht werden."