Kreativer Besuch im Künstlerhaus: Schülerinnen des Neigungskurses Kunst (Abiturjahrgang) am Martin-Gerbert-Gymnasium in Horb mit ihrer Lehrerin Christiane Dette (Dritte von links) und Künstlerin Monika Golla (rechts). Foto: Schwarzwälder-Bote

Künstlerhaus-Residentin lädt nach Plakat- und Filmaktion "Raus aus Horb" zu Erfahrungsaustausch ein

Horb. Gymnasiastinnen mit Neigung zur Kunst waren kürzlich im Künstlerhaus zu Gast. Am Mittwochmorgen startete der Unterricht für den Neigungskurs Kunst des Martin-Gerbert-Gymnasiums im Horber Künstlerhaus.

Die sechs Abiturientinnen folgten in Begleitung ihrer Lehrerin Christiane Dette einer Einladung der Medienkünstlerin Monika Golla. Im Sommer vergangenen Jahres machte die Schülergruppe mit einer Plakataktion am ehemaligen Kino auf sich und ihre Wünsche aufmerksam. Die Schüler zogen dabei lange Gesichter angesichts des kargen Freizeitangebots der Neckarstadt.

Zum Unterrichtsprogramm der Schwerpunktgruppe gehört auch die Fertigstellung eines Videos, mit einem frei wählbaren Thema, das das siebenköpfige Team dabei geschickt als Ergänzung der Plakataktion nutze. Ihr Film "Raus aus Horb" wurde in Zusammenarbeit mit dem Tübinger Medienpädagogen Harald Weiss im Herbst vergangenen Jahres realisiert und vor Publikum aufgeführt.

Eine solche Aktion stieß nachvollziehbar schnell die Aufmerksamkeit der aktuellen Künstlerhausresidentin Monika Golla an, die damals gerade den ersten Medienkunstpreis Horb ins Leben rief. Ihr Interesse an der Motivation der Jugendlichen und ihren Erfahrungen mit dem filmischen Medium war groß. Mehr noch aber die Schlussfolgerungen, die die jungen Frauen daraus zogen – für das Jungsein in Horb und für ihre persönliche Zukunft.

Da der einzige männliche Mitschüler krankheitsbedingt fehlte, entwickelte sich das Gespräch auf dem bekannten roten Künstlerhaussofa zu einer reinen Frauensache. Nur zwei der Noch-Schülerinnen haben bereits konkrete Weiterbildungsvorstellungen in der Branche Kunst und Kultur, und zwar im Bereich der Pädagogik.

Monika Gollas Resümee der Gespräche: "Nur eine weiß, dass sie (vorerst) hier bleibt. Für die anderen steht fest: erst einmal raus aus Horb! Werden sie wiederkommen, um mit neuen Erfahrungen und Horizonten in diesem Ort etwas zu ändern? Es wäre wünschenswert. Eine erste Bestandsaufnahme haben diese Jugendlichen mit ihrem Beitrag geliefert. Nun wünsche ich mir für Horbs Jugend konkrete Vorschläge, ganz neue Ideen und ein Team mit langem Atem, das bereit ist, diese zu realisieren. Denn möglich ist auch hier Vieles."

Mittlerweile arbeitet der nächste Neigungskurs Kunst auf sein Abitur hin und damit an einem Videobeitrag. Es bleibt dabei spannend, welche Aufgabe diese jungen Horber sich dabei stellen werden.