Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Kreativraum startet erstes Diner en Blanc

O là là. Jetzt wird die Neckarstraße französisch. Am Sonntag lädt hier der Kreativraum zum ersten Diner en blanc ein.

Horb. Christa Stiegenroth, die mit ihrem Lebensgefährten Michael Grüber den Kreativraum in der Neckarstraße eröffnet hatte: "Wir haben das in Paris gesehen. Menschen verabreden sich spontan, bauen Tische und Stühle auf der Straße auf und fangen an zu essen."

Ein gemütliches Beisammensein. Ungezwungen. Spontan. Nur eine Bedingung gibt es: alles in weiß. Tassen, Teller, und die Kleidung. Michael Grüber sitzt im Kreativraum und lächelt: "Deshalb muss ich mir noch eine weiße Hose kaufen."

Das Diner en blanc. Ein Format, welches laut Wikipedia Francois Pasquier 1988 in Paris erfunden haben soll. Grüber: "Als Folge verabredete man sich jeden Juni an einem gemeinsamen, polizeilich nicht angemeldeten Picknick an einem öffentlichen Ort, der bis zuletzt geheimgehalten wurde."

Also eine Art "Bankett-Guerilla-Aktion". Der Unterschied zwischen Paris und Horb: Der Ort ist – spätestens mit diesem Artikel – kein Geheimnis mehr. Und inzwischen haben auch schon 20 Leute zugesagt, so Grüber. Er sagt: "Wer kommen will, ist herzlich willkommen. Die einzigen Bedingungen: Man muss selbst sein dreigängiges Menü mitbringen. Und ganz in Weiß erscheinen." Wer das Essen aufwärmen will: Im Kreativraum in der Neckarstraße 48 gibt es einen Herd und einen Backofen!

Noch besser: Zwischen den einzelnen Gängen gibt es sogar Entertainment. Grüber: "Marion Jauch hat uns versprochen, uns ihren Line Dance zu zeigen."

Das Diner en Blanc! Das nächste öffentliche Highlight der "privaten Bürgerinitiative gegen den Leerstand", wie der Schwarzwälder Bote den Kreativraum betitelt hatte. Grüber: "Es zieht immer mehr Kreise. Ich habe inzwischen eine Facebook-Seite aufgemacht, um die vielen Veranstaltungen bekannt zu machen."

Neue Highlights dabei: Die Autorenlesung "Es reicht" mit Karl Napf (25. August), "Bitte Lächeln", bei dem der Lachtrainer Michael Falkenbach zeigt, wie man (auch) das Horber Leben leicht nehmen kann.

Grüber: "Ich komme kaum noch zu meiner eigentlichen Arbeit. Aber es kündigt sich Besserung an: Ich habe jetzt eine Praktikantin in Aussicht, die Kulturmanagement studieren will."

Und auch City-Manager Thomas Kreidler ist inzwischen in regem Austausch. Grüber: "Wir befeuern uns gegenseitig mit Ideen. Ich denke, wir werden auch etwas zur Langen Nacht der Lichter entwickeln."

Weitere Informationen: Diner en Blanc. Sonntag, 7. August, ab 11.30 Uhr in der Neckarstraße 48 (neben ParaDios).