Foto: Hopp

Hohe Decken und Schulungsraum beeindrucken.Technischer Ausbau kann starten. Voll im Kosten- und Zeitplan.

Horb - Das wird echt gut: Das Rettungszentrum auf dem Kasernengelände auf dem Hohenberg. Die Tore sind gerade drin in den ehemaligen Garagen, und auch im Inneren ist der Rohbau schon fast fertig.

Feuerwehrkommandant Markus Megerle erklärt im Gespräch: "Wir haben zwar alles genau auf den Plänen festgelegt. Doch wenn man tagtäglich hier hochfährt und sieht, wie sich das entwickelt, ist das schon beeindruckend!"

Stadtarchitekt Thomas Hellener schaut auch sehr zufrieden: "Der Rohbau ist fast fertig. Jetzt starten wir Phase zwei – den technischen Ausbau. Dazu gehört neben Heizung, Lüftung und Sanitär auch die Elektrik und die EDV."

Oberbürgermeister Peter Rosenberger: "Das gesamte Gebäude hat eine Länge von 99,80 Metern. Da werden allein an Elektro- und EDV-Kabel gut 30 Kilometer verlegt!"

Danach folgt dann der letzte Bauabschnitt – die Feinarbeiten im Inneren. Innenputz, Estrich, Decken abhängen. Doch schon der Rohbau beeindruckt: Hohe Decken und der Schulungsraum für 100 Personen hat eine Glasfront Richtung Süden. Abteilungskommandant Wilhelm Knödler zeigt auf die Bauarbeiter draußen: "Das Fundament für den Übungsturm ist auch bald fertig. Da haben alle Abteilungen wirklich sehr gute Möglichkeiten."

Ein 16,5 Meter hoher Übungsturm entsteht derzeit

Denn: Der 16,5 Meter hohe Turm aus Beton und Stahl wird Fensteröffnung und ein schräges Dach haben, damit die Feuerwehr das Retten aus schwierigen Situationen üben kann. "Wir haben auch eine Rampe daneben stehen gelassen. Da können wir dann auch für die Fahrzeuge schwierige Situationen simulieren", sagt Megerle.

Mit funkelnden Augen zeigen die beiden Feuerwehr-Kommandanten auch die funktionalen Details, die jetzt schon anhand der Mauern in ihren Dimensionen zu sehen sind. Der Alarmeingang und dahinter die Umkleidekabinen. Dann der Gang zu den acht Einsatzfahrzeugen. Megerle: "Dann stehen die Feuerwehrleute direkt vor den Einsatzfahrzeugen, die als erstes ausrücken! Das spart Zeit."

Und weil hier nichts im Weg ist, können die acht Einsatzfahrzeuge sofort ausrücken. "Unten ist es ja doch immer etwas kritisch wegen der Studenten der Dualen Hochschule", so der Feuerwehrkommandant über den Standort in der Florianstraße.

An der Wand hinten, die die letzten beiden Boxen abtrennen, wird gerade noch gearbeitet. Hellener: "Wir haben die Fahrzeugboxen vorne und hinten die Werkstatträume voneinander abgetrennt." Megerle lächelt: "Auch wegen des Brandschutzes. Der gilt auch für uns als Feuerwehr." "Damit sparen wir auch Heizenergie. Hinten die Werkstätten sind warm, aber vorne, wo die Fahrzeuge stehen, braucht die Temperatur natürlich nicht so hoch zu sein", erklärt Hellener.

Und ganz hinten – noch hinter der Mauer und dem neunten Tor, ist die Logistikbox. Megerle: "Da können Kollegen dann nachts nach dem Einsatz gleich mit ihren Fahrzeugen rein und beispielsweise die Atemschutzmasken abladen. Oder Material austauschen, damit das Einsatzfahrzeug gleich wieder voll gerüstet ist." Klar, dass alle Abteilungen Zugriff auf diese Logistik-Box haben. Denn hier auf dem Hohenberg wird auch die Einsatzzentrale für alle sein – direkt zwischen dem Stabsraum für Krisenstäbe und dem ersten Einsatzfahrzeug.

"Wir sind hier am neuen Standort für alle Kapazitäten vorbereitet."

Noch ein wichtiges Detail: Megerle zeigt auf die extra-breiten Tore. Die hat er dem Vorbesitzer – der Bundeswehr – zu verdanken. Der Feuerwehr-Chef: "So können wir hier auch die neuen Wechselladersysteme fahren, die jetzt nach und nach eingeführt werden." Architekt Hellener: "Als die Planung gemacht wurde, hatte die Feuerwehr Horb noch kein einziges Wechsellader-Fahrzeug. In sofern passt das."

Stadtoberhaupt Rosenberger: "Wir sind hier am neuen Standort für alle Kapazitäten vorbereitet. Während es unten am Neckar viel zu wenig Platz war, kann man hier angesichts der Entfernungen auf dem Gelände fast schon überlegen, Roller für die Feuerwehrleute anzuschaffen. Ein Neubau, bei dem die reale Entwicklung die Planung nicht überholt."

Das bestätigt auch Feuerwehrchef Megerle: "Wir haben hier sogar noch ein bis zwei Räume, die wir, falls wir noch mehr als die 470 Aktiven haben, noch zusätzlich nutzen können."

Und was das Rathaus – und auch den Steuerzahler – freut: Bisher sind die Bauarbeiten auch im Zeit- und Kostenplan. Rosenberger: "Trotz des Kostendrucks scheinen wir insgesamt im Gesamtergebnis stabil zu bleiben." Eigentlich soll die Feuerwehr zum Jahreswechsel umziehen. "Der Jahreswechsel wäre dafür ein schönes Datum. Aber jetzt ist noch nicht abzusehen, ob das klappen kann. Theoretisch könnte es sich um Wochen verschieben – und das wäre endlich mal unkritisch", sagt Rosenberger.