Ein Lastwagenfahrer kam am Donnerstag nur mit einer anspruchsvollen Rangierarbeit um die Kurve Neckarstraße/Wilhelmstraße. Das Nadelöhr bringt auch manchen Autofahrer fast zur Verzweiflung, vor allem wenn das Parkverbot am Ende missachtet wird. Foto: Lück

Nadelöhr Wilhelmstraße in Horb: Wegen der Poller kommt Lkw-Fahrer an legal geparktem Auto nicht vorbei.

Horb - Donnerstag, 13.20 Uhr. Vor den Augen von Wolfgang Kronenbitter, Fachbereichsleiter Recht und Ordnung, spielte sich ein Rangier-Drama ab.

Kronenbitter genoss gerade die Mittagspause in der Sonne im neuen Café La Dolce Vita. Plötzlich kommt der Sattelschlepper, der die Altpapier- und Altglas-Container am Flößerwasen leeren will.

Setzt an und will um die Kurve vor der Bäckerei Saur. Doch so ganz passt es nicht. Der Fahrer steigt aus, guckt. Sagt: "Ich muss noch mal rückwärts."

Der Grund, warum es klemmt: Ein weißer BMW steht vorschriftsmäßig links an der Wilhelmstraße auf dem Parkplatz.

Der Brummi-Fahrer zum Schwarzwälder Boten: "Normalerweise fahre ich immer verkehrt herum durch die Schillerstraße. Aber wegen der Feiertage habe ich diesmal den anderen Weg genommen."

Er fährt rückwärts, versucht es nochmal. Doch er kommt an den Pollern vor der Bäckerei Saur nicht vorbei.

Oben steht Peter Haipt auf der Terrasse seines Wohnhauses: "Sehen Sie, die Poller sorgen hier öfter für Chaos. Das Argument, dass das sicherer für die Fußgänger ist, dürfte bei der verkehrsberuhigten Zone so nicht richtig sein."

Dann kommt endlich der Besitzer des weißen BMWs. Der Brummi-Fahrer entspannt sich, als er wegfährt.

Und was meint Fachmann Kronenbitter zu dieser Situation, die sich gerade vor seinen Augen abgespielt hat?

Kronenbitter: "Die Szene zeigt ganz deutlich, dass das Parkverbot in der schraffierten Fläche vor den legalen Parkplätzen seinen Sinn hat. Die Situation mit dem Sattelschlepper ist eine Ausnahmesituation. Und das Argument mit dem Fußgängerschutz halte ich für richtig. Außerdem: Wenn man die Poller vor dem Fußweg vor der Bäckerei entfernen würde, könnte es sein, dass dort auch noch Leute parken."

So also das Idealbild. Die Wirklichkeit sieht allerdings anders aus.

Oftmals wird die schraffierte Fläche als Parkfläche genutzt. Und dann rangieren nicht nur Lastwagen, sondern auch größere Autos. Dann wäre die Situation für den Lasterfahrer wohl ausweglos gewesen.