Peter Renz haucht den Masken neues Leben ein. Wie gut, dass Hochprozentiges frostgeschützt ist. Foto: Lück

Maskenabstauben: Weltpolitik, Zeitler, Einkaufszentrum & Co. - die Themen des Hofmarschalls.

Horb - Die Welt ist so irre – da werden sogar die Narren nachdenklich. Das spürte man beim Maskenabstauben auf dem Marktplatz.

Minus 10 Grad, doch der Marktplatz ist gut besucht. Doch Hofmarschall Thomas Kreidler schlägt nicht nur närrische, sondern auch nachdenklich Töne an. Angesichts von Terror auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin und Nationalismus ist ihm auch nicht ganz zum Lachen zu Mute: "In den vergangen Jahren und immer zum Beginn, ich über die Welt und Elend von hier so nachsinn’, so ist das Resümee 2016, ich sag es frei raus, für mich wieder frustrierend und auch ein Graus, Nachrichtensendungen und auch politische Diskussionen, zum anschauen sich schon lange nicht mehr lohnen, meist Phrasen und Scheinlösungen werden hier verkündet. und andernorts zur gleichen Zeit die Bomben gezündet."

Dann geht der Blick rüber über den gefrorenen Neckar. Der Hofmarschall: "Blicken wir dann über den großen Teich, können wir schütteln den Kopf nur sogleich, die Amis wohl vom wilden Affen gebissen, dene hot doch oiner ins Hirn nei geschissen, ein Milliardär und Oberpopulist, jetzt dene ihr neuer Präsident ist, die Frisur ist wohl noch das kleinste Problem, im Zentrum der Macht gefährlich und unbequem."

Derweil sitzen die härtesten Hexen sogar schon auf dem tiefgefrorenen Pflastersteinboden, während bei den Fackelträgern noch gute Stimmung herrscht. Kein Wunder, denn die Flammen wärmen ja. Und der Abschied von Jan Zeitler auch. Da kann der Hofmarschall gleich den ersten närrischen Lacher anbringen: "Horb 2, ich mein natürlich unseren Zeitler Jan, der vor kurzem in Überlingen den OB-Sessel gewann, den zieht es jetzt an den schönen Bodensee, umgeben von viel Wasser findet der sauschee, so kommt zusammen was zusammen passt, unsere heimischen Biere hat der immer gehasst, auch gibt es dort sehr viele Apfelwiesen, und kann so dort sein Apfelschorle genießen." Das wärmt das Publikum sichtbar auf. Narri, narro und Horrido!

Dann nimmt Thomas Kreidler die Baustellenflut in Horb auf den Arm. Nicht nur das Einkaufszentrum wächst in die Höhe. Kreidler: "Auf der Stadt-Homepage gibt es schon einen eigenen Plan, über unsere ganzen Baustellen, des isch doch der Wahn, wer dort nicht schaut kommt vielleicht nicht mehr nach Haus, zwischen Gremettstett und Alta verschollen, was ein Graus!"

Und auch ein Seitenhieb gegen die protestantische Hochburg und Landkreismetropole Freudenstadt darf natürlich nicht fehlen. Gut, dass wir unsere Gold-Michi haben, um es denen zu zeigen. Der Hofmarschall: "In Rio holte unser Michi wieder goldenes Edelmetall, zur Ehr von unserer Stadt und dem ganzen Land, macht der Horb in der ganzen Welt bekannt, eine eigene Briefmarke trägt Ruhm und Ehre in die Welt, des hot Freudenstadt net und des isch dann was zählt!" Klar, dass hier der ganze Marktplatz abgeht, lacht und das Narri, Narro von den jahrhunderte alten Häusern wiederhallt.

Dann muss Peter Renz die Masken abstauben – weg mit dem Staub und natürlich den Masken hochprozentig neues Leben eingehaucht.

Und das neue Grafenpaar? Birgit Heinzelmann und Daniel Wagner sind echt würdige Vertreter. Kostprobe gefällig? Die Gräfin: "Halt, halt mein lieber Graf! – so lauft des net. Mir gehen zamma hoim und bei Zeit ins Bett. Da kann man nicht ewig an d’Bar na hanga. Es duat bei zeit da Wecker ra ganga!" Er kontert: "Ich muss dir aber au die Brems nei haua, Dir schmeckt au da Sekt mit deine Fraua! Ihr kriaget do au nie genug! Ed dass do naus goht - dir da Zug!"