Kriminalstatistik: Mast: eine der sichersten Städte im Land / Aber Gewalt gegen Polizei steigt an

So sicher ist die Große Kreisstadt wirklich. Im Gemeinderat stellte Markus Mast, Leiter des Polizeireviers Horb, die Kriminalstatistik vor.

Horb. Mast stolz: "Das Polizeipräsidium Tuttlingen hatte im Jahr 2016 die beste Aufklärungsquote. Der Landkreis Freudenstadt hat dort die beste Quote unter den fünf Landkreisen. Horb sticht da noch heraus." Das heißt: Mit 68,4 Prozent ist die Aufklärungsquote mehr als 8 Prozentpunkte über dem Landesdurchschnitt. Mit 4630 Straftaten auf 100 000 Einwohner ist Horb wesentlich sicherer als das Land (5599) und Freudenstadt mit einer Häufigkeitsziffer von 6652. Mast: "Horb ist damit eine der sichersten Städte im Land."

Zugenommen in der Stadt haben die Fälle von Ladendiebstahl (plus 65,5 Prozent) und des Diebstahls ohne erschwerte Umstände um knapp 17 Prozent. Ein Riesen-Plus von 264 Prozent bei Sachbeschädigungen an Kfz. Mast: "Das ist der Autokratzer von Nordstetten, der auch in der Kernstadt unterwegs war und sich inzwischen in der Unterbringung befindet."

Zahl bei Drogenvergehen ist rückläufig

Das Plus bei den Ladendiebstählen – so Mast – liegt am veränderten Anzeigeverhalten der Geschäfte. Bei den Drogen-Straftaten ist die Zahl bis 2016 wieder zurückgegangen. Mast: "Im Jahr 2015 hatten wir einen Höhepunkt, weil wir dort eine Ermittlungsgruppe eingerichtet haben. Deshalb konnten wir die Kontrolldichte erhöhen. Die Zahlen sind zwar zurückgegangen, aber noch über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt."

Die Sachbeschädigung auf Straßen, Wegen und Plätzen ist zurückgegangen. Obwohl die Zahlen bis zur Mitte dieses Jahres wieder angestiegen sind, nehmen diese Delikte weiter ab, so Mast.

Auch bei der Gewaltkriminalität. Hier gibt es entgegen dem Trend im Land und im Landkreis den niedrigsten Wert seit dem Jahr 2008. In Horb gibt es einen Rückgang von knapp 22 Prozent.

Dafür steigt die Gewalt gegen Polizeibeamte an. Mast: "Im vergangenen Jahr gab es 18 Beamte in Horb, die Opfer wurden. Das sind immer dieselben Täter – meistens Heranwachsende, die respektloses Verhalten zeigen." In der Statistik werden drei Täter aufgeführt.

Bei den Wohnungseinbrüchen gibt es eine Steigerung von 72 Prozent – mit 19 Fällen. Im Jahr 2015 waren es noch 11 Fälle. Mast: "Das sieht nur nach einer wahnsinnigen Steigerung aus. Trotz des enormen Anstiegs gibt es über die Jahre eine rückläufige Tendenz. Die elf Fälle im Jahr 2015 waren der absolute Tiefstand. Wenn man die Autobahnnähe bedenkt, ist das sehr niedrig. Bisher liegt die Zahl der Einbrüche unter den Zahlen des Vorjahres. Aber die dunkle Jahreszeit beginnt ja erst."

Weniger Probleme mit Jugendkriminalität

Die Zahl der Tatverdächtigen ist landesweit um drei Prozent zurückgegangen. In Horb sogar um knapp neun Prozent. Insgesamt gibt es 564 Tatverdächtige, davon sind 35 Prozent Nichtdeutsche. Die Zahl der Tatverdächtigen unter den Flüchtlingen steigt an – auf 35. Die Delikte: Ladendiebstahl und Erschleichen von Leistungen.

Besonders erfreulich, so Mast: Die Jugendkriminalität geht zurück. Der Revierleiter: "Die Zahl der Tatverdächtigen ist von 33 auf knapp 27 Prozent im Jahr 2016 gesunken. Dieser Trend setzt sich bis Ende September diesen Jahres fort. Das ist erfreulich."

OGL-Fraktionschef Markus Pagel machte noch einen Vorschlag: "Mich würde interessieren, wie sich die Kriminalität wegen der Zeit der Sperrung der B 32 zwischen Nordstetten und Horb entwickelt hat." Mast versprach, diese Auswertung vorzulegen.

Horbs Stadtoberhaupt Peter Rosenberger: "Wir können wohl jetzt auch noch damit werben, dass wir die sicherste Stadt im Ländle sind. Danke, dass Sie mit 50 Polizisten Horb so sicher machen!"