Stadt Horb erklärt Notwendigkeit der Stellplatz-Sperrung in Wilhelm- und Schillerstraße / Volk: "Es gab Rückstau bis auf die B 14"

Von Ralf Klormann

Horb. War die Maßnahme nun nötig oder unnötig? In der vergangenen Woche hatte ein absolutes Halteverbot in der Wilhelmstraße und der Schillerstraße in Horb bei einigen Passanten für Unmut gesorgt. Der Grund für die Parkplatz-Sperrung war ein Antrag des Bauunternehmers gewesen, der den Aushub des Mühlkanals übernommen hatte. Die freien Straßen sollten die reibungslose Fahrt der benötigten Lastwagen garantieren. Doch mussten dazu wirklich die Autos weichen?

Als der Schwarzwälder Bote in der vergangenen Woche über die Sperrung berichtete, schien ein Foto zu beweisen, dass die Lastwagen auch ohne Halteverbot durchgekommen wären. Darüber hinaus hatten Passanten berichtet, dass trotz parkender Autos der Lkw-Verkehr problemlos abgelaufen sei.

Dass auf den betroffenen Straßen trotz dieser scheinbar eindeutigen Beobachtungen nicht geparkt werden durfte, hatte allerdings offenbar doch triftige Gründe, wie Christian Volk, Referent des Oberbürgermeisters und des Bürgermeisters, auf Anfrage unserer Zeitung in einer Stellungnahme erklärte.

Widerrechtlich abgestellte Autos sorgen für Verkehrschaos

Denn die abgestellten Autos hätten sehr wohl für ein gewisses Maß an Verkehrschaos gesorgt. "Wird an der Wilhelmstraße geparkt, wie dies am Montagmorgen trotz Beschilderung der Fall war, können Lkw dort nicht ungehindert vorbeifahren. Am Montag früh gab es deshalb Rückstau bis in die B 14", unterstreicht Volk. "Der Vollzugsdienst war aus diesem Grund vor Ort und hat im Anschluss Falschparker verwarnt."

Doch warum waren sämtliche Parkplätze als absolutes Halteverbot ausgewiesen? Hätte es nicht gereicht, nur einige der Stellplätze zu sperren? Volk verneint. "Aus Erfahrungen mit der Baustelle für das Flusswasserkraftwerk war bekannt, dass es auch dann zu Behinderungen für den Lkw-Verkehr kommt, wenn in der Schillerstraße versetzt auf beiden Fahrbahnen geparkt wird", so der Referent des OB und des Bürgermeisters. "Werden die Markierungen nicht exakt eingehalten, können Lkw nur erschwert vorbeifahren und es kann zu Beschädigungen von parkenden Fahrzeugen oder zu einem Rückstau kommen." Und erschwerend komme hinzu: "Haltverbote an einzelnen Parkplätzen werden leider so gut wie gar nicht beachtet."

Zudem, so Volk weiter, habe es sowohl im Parkhaus Innenstadt als auch auf dem Flößerwasen und auf der Schillerstraße in Fahrtrichtung B 14 rechts noch zahlreiche Stellplätze gegeben, auf denen kostenfrei 30 Minuten geparkt werden konnte.

Nicht zuletzt angesichts dieser alternativen Möglichkeiten sei deshalb letztlich eben "die rasche Abwicklung der Baustelle und ein ungehinderter Verkehr auch vom Parkhaus zurück zur B 14 höher bewertet" worden, "als der Erhalt einzelner Parkplätze entlang der Baustellenzufahrt".