Die Wohnsiedlung Haugenstein hat zum Teil erneut die Eigentümer gewechselt – die Investoren haben Wohnungen teilsaniert und weiterverkauft. Foto: Hopp

Andreas Osbelt: "22 Häuser und die Straße sind verkauft". Ex-Partner Demczenko: "Meine Vermietung läuft".

Horb - Auf dem Haugenstein werden die Karten neu gemischt. Andreas Osbelt, Besitzer der "Blauen Häuser", hat seine Immobilien offenbar verkauft.

Osbelt zum Schwarzwälder Boten: "Inzwischen haben wir alles verkauft. 22 Häuser und die Straße. Käufer sind teilweise einzelne Investoren oder Mieter, ein Teil der Immobilien ging an Gruppen." Lediglich das Heizkraftwerk und die Schule würden Osbelt noch gehören. Der Gesamtverkauf der Häuser sei, so Osbelt "derzeit in Abwicklung".

So scheint das Investment (zumindest von Osbelt) in die ehemalige Nato-Siedlung funktioniert zu haben.

Mit dem Besitz des Heizkraftwerkes hat er die Energiezentrale für die Nahwärmeversorgung der Siedlung immer noch in der Hand und kann so über die Heizkosten weiter Geld einnehmen.

Für die leer stehende Schule hat sich kein Abnehmer gefunden

Nur für die ehemalige Schule, die komplett leer steht und deren Tür mit Brettern vernagelt ist, hat sich bisher noch kein Abnehmer gefunden.

Osbelt hatte die Bauten mit den Waschbeton-Fassaden gemeinsam mit Dietmar Demczenko gekauft – ein Schlusspunkt der jahrelangen Bemühungen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), die Siedlung zu verkaufen.

Das Haus Nummer 7 wurde mit Vollwärmeschutz versehen und komplett saniert; es sollte als Demo-Objekt dienen. Doch dann zerstritten sich die beiden ehemaligen Partner. Demczenko: "Mein Ursprungskonzept war, die ganze Siedlung mit Vollwärmeschutz so wie die Nummer 7 zu versehen." Doch weil dieses Konzept langfristig zunächst Geld kostet, gab es Streit. Demczenko blieben acht Häuser. Sein Konzept: Die Betonplatten vor den Balkons wurden rot gestrichen: "Das ist meine Lieblingsfarbe." Dadurch wirken die "roten Häuser" insgesamt gepflegter. Dazu wurde saniert, wie er sagt: "Wenn eine Wohnung leer war, haben wir Bäder gemacht und Fußböden. Dazu die Fenster und Hauseigentumstüren mit Briefkastenanlage und Klingeln erneuert. Alle Treppenhäuser wurden innen saniert." Auch die Dächer wurden saniert, sofern sie schadhaft waren.

Das Ziel von Demczenko: "Wir wollen keine Luxus-Wohnungen bieten, sondern bezahlbaren Wohnraum. Dabei liegt die Kaltmiete bei gut vier Euro. Die Modernisierungen wurden nicht auf die Kaltmiete umgelegt." Ein paar Wohnungen sind als Eigentumswohnungen verkauft, der Rest wird vermietet.

Demczenko: "Meine Häuser sind ordentlich und laufen. Sie sind voll vermietet, haben keine Beschwerden und haben die Anlage einer internen Hausverwaltung vergeben."

Für ihn ist wichtig, dass nach dem Streit zwischen ihm und Osbelt, der im Herbst 2011 an die Öffentlichkeit kam, nachdem sich Mieter über das "Chaos" beschwert hatten, inzwischen Ruhe herrscht. Die Haugenstein-Siedlung wurde im Dezember 2010 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben an Demczenko und Osbelt verkauft. Die Plattenbauten wurden in den 1960er-Jahren für französische Armee-Angehörige gebaut.