In der Höhe des Schildes soll der Bahnhaltepunkt im Horber Industriegebiet Heiligenfeld errichtet werden. Foto: Lück

Ausbau soll im Dezember fertig sein. Stillstand in Bittelbronn: Stadt muss Ausbau mitfinanzieren.

Horb - Was lange währt, wird endlich gut. Zumindest hört es sich hoffnungsvoll an. Schon im Jahr 2007 wurde eine "Potenzialstudie" für den Bahnhaltepunkt Heiligenfeld erstellt. Jetzt soll die neue Haltestelle im Industriegebiet im Dezember zum Fahrplanwechsel fertig sein.

Horbs Stadtplaner Peter Klein: "Das ist schon seit Jahren in Arbeit. Jetzt soll der Neubau bis Dezember diesen Jahres endlich abgeschlossen sein." Dabei wird ein Bahnsteig direkt am Ende des Heiligenfeld gebaut. Mit Wartehäuschen und Fahrkartenautomat. Davor kommt eine große Wendeschleife, um diese herum werden 41 Park & Ride-Parkplätze gebaut. Hier soll die Buslinie 41 angebunden werden, die von dort aus gut 18 Minuten zum Bahnhof brauchen dürfte.

Klein: "Mit diesem neuen Haltepunkt wollen wir das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs für Pendler aus Stuttgart interessant machen." In der Tat: Bisher kommt man von Stuttgart Hauptbahnhof entweder in gut 55 Minuten nach Horb Hauptbahnhof, muss dann noch den Bus bis ins Industriegebiet nehmen. Das dauert ohne Wartezeit 73 Minuten.

Kommt der neue Haltepunkte im Heiligenfeld, dürfte man gut zehn Minuten eher ankommen. Klein: "Auch für Bahnpendler aus Altheim und Talheim, die bisher nach Eutingen fahren, gibt es damit einen neuen Anlaufpunkt."

In der Potenzialstudie zum neuen Haltepunkt heißt es: "Gegenüber einer Fahrt mit dem heute zwischen Horb und Freudenstadt verkehrenden Regionalbus wäre eine Fahrzeitersparnis von etwa 15 Minuten gegeben."

Insgesamt gibt es gut 3000 Arbeitsplätze im Gewerbegebiet Heiligenfeld, in "fußläufiger Nähe", so die Gutachter, liegen 1630 Jobs. Stadtplaner Klein: "Wenn wir von denen ein paar Prozent durch die bessere Anbindung auf die Bahn bekommen, dann hat sich der Aufwand gelohnt."

Die Stadt Horb nimmt dafür gut 211 000 Euro in die Hand, das Land übernimmt 177 000 Euro, die Bahn trägt mit 812 000 Euro den größten Teil. Die Bittelbronner, die auch an der Strecke zwischen Eutingen und Freudenstadt liegen, müssen aber wohl noch länger auf einen neuen Bahnsteig warten. Dort wird ein barrierefreier Zugang und Sanierung seit Jahren gefordert. Klein: "Dazu müsste der vorhandene Bahnsteig um 50 Zentimeter angehoben werden." Der Gemeinderat habe beschlossen, zunächst die Kostenentwicklung in Heiligenfeld abzuwarten, ehe man einen neuen Vorstoß für den Ausbau in Bittelbronn starten wollte. Laut Bahnsprecher Martin Schmolke ist für die Planung des Bahnsteigs in Bittelbronn die AVG in Karlsruhe zuständig. Eine AVG-Sprecherin zum Schwarzwälder Boten: "Wir wissen noch nicht, wann wir den Bahnsteig Bittelbronn bauen können, weil die Komplementärfinanzierung mit der Stadt Horb noch nicht geklärt ist."

Heißt im Klartext, so erklärte die Sprecherin: Die Stadt müsste sich bereiterklären, 25 Prozent der Baukosten zu übernehmen. Dann könne der Bahnsteig behindertengerecht umgebaut werden. 75 Prozent der Baukosten würde das Land übernehmen.