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Großaufgebot von Feuerwehr und Rettungskräften in Mühringen. Ausweichunterkunft organisiert.

Horb - Schrecksekunde in den frühen Morgenstunden: Um 6.30 Uhr ging am Donnerstag bei der Horber Feuerwehr ein Alarm ein. Im Mühringer Kegelgäßle stand der Dachstuhl eines Einfamilienhauses in Flammen. Zu diesem Zeitpunkt musste die Feuerwehr davon ausgehen, dass noch Personen im Gebäude waren.

Nach Informationen der Polizei war das Feuer zunächst im Bereich eines Balkons ausgebrochen und hatte auf den Dachstuhl übergegriffen. Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, schlugen Flammen aus dem Dachstuhl. Die gute Nachricht: Alle Bewohner konnten sich in Sicherheit bringen. Die ebenfalls alarmierten Rettungskräfte – darunter auch Helfer der DRK-Ortsgruppe Müringen – übernahmen die Betreuung. Zwei Personen wurden mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung behandelt. Eine weitere Person stand nach der Aufregung unter Schock und wurde ebenfalls betreut.

Vor dem brennenden Gebäude ein Großaufgebaut an Einsatzkräften: Die Feuerwehrabteilungen Horb-Stadt, Mühringen und Ahldorf waren mit 61 Mann und elf Fahrzeugen vor Ort. Zusätzlich war die Führungsgruppe Empfingen/Eutingen/Horb mit fünf Kräften im Einsatz, ebenso zwei Fachberater für Einsturz und Statik. Die Polizei war mit zwei Streifen am Einsatzort, das DRK war mit Notarzt- und Rettungswagen ausgerückt, zusätzlich war noch der Rettungswagen der Gebrüder-Gründler-Stiftung vor Ort.

Die Feuerwehrleute aus Mühringen begannen umgehend mit der Brandbekämpfung. Dabei fuhr die Wehr zweigleisig: Der Brand wurde von außen und innen bekämpft. Ein Atemschutztrupp drang ins Innere des Wohnhauses vor.

Das Löschgruppenfahrzeug der Abteilung Stadt unterstütze die Löscharbeiten und schickte einen weiteren Atemschutztrupp ins Haus. Die Drehleiter wurde in Stellung gebracht, ein weiterer Atemschutztrupp begann mit dem Öffnen der Dachhaut, um den Brand effektiver bekämpfen zu können.

Da die bestehende Löschwasserversorgung nicht ausreichte, legte die Feuerwehr eine 700 Meter lange Schlauchleitung von der Eyach zum Brandort. Auch Atemschutzträger mussten nachalarmiert werden: Mit einem Mannschaftstransportwagen wurden weitere Einsatzkräfte aus Ahldorf hinzugeholt. Das Feuer breitete sich zwischen Dachgeschoss und Dachhaut aus, ein weiterer Atemschutztrupp rückte zur Bekämpfung in den Bühnenbereich vor. Am Ende waren sechs Atemschutz-Trupps im Einsatz.

Die Feuerwehr spricht von einer "massiven Brandbekämpfung". Die Folge: Löschwasser lief durch die Decke in die Erdgeschoss-Wohnung. Die Einsatzkräfte setzten Wassersauger ein, um das Löschwasser abzupumpen, brachten Möbel in Sicherheit oder deckten diese mit Folien ab.

Die Einsatzleitung lag bei Kommandant Markus Megerle, der Mühringer Abteilungskommandant Michael Kramer koordinierte als Abschnittsleiter die Brandbekämpfung.

Gegen 8 Uhr konnten die Einsatzkräfte dann "Feuer aus" vermelden. Und auch gleich mit den Aufräumarbeiten beginnen. Die Abteilung Mühringen war noch bis gegen 12 Uhr an der Einsatzstelle, um die immer wieder auflodernden Glutnester abzulöschen. Zudem unterstützten die Feuerwehrleute die Brandermittler der Kriminalpolizei.

Um ganz sicher zu gehen, wurde das Wohnhaus am Nachmittag alle zwei Stunden auf wieder auflodernde Brandnester kontrolliert. Gegen 16 Uhr war der Einsatz dann endgültig abgeschlossen.

Da war die Wehr auch längst schon wieder in Einsatzbereitschaft. Bereits um 9 Uhr hatte ein Teil der Mannschaft mit der Wartung und Prüfung der Gerätschaften begonnen. Die meisten Einsatzkräfte, teilt die Feuerwehr mit, hätten bereits gegen 10 Uhr an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können. Die Einsatzbereitschaft sei gegen 15 Uhr wiederhergestellt gewesen.

Laut Polizei entstand am Gebäude nach ersten Schätzungen ein Schaden von rund 150 000 Euro. Die Brandursache stehe noch nicht fest.

Neben dem Großaufgebot von Feuerwehr und Rettungskräften machte sich auch Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger vor Ort ein Bild. Ebenso Ortsvorsteherin Monika Fuhl. Die leistete praktische Hilfe und organisierte den Brandopfern eine Ausweichunterkunft. "Den Leuten geht es soweit gut", so Guhl auf Nachfrage. Sie müssten sich jedoch erst in die neue Situation einfinden. Hilfs- oder Spendenaktionen, so Guhl, seien nicht geplant. "Es ist alles ok."