Die Luftqualität war die vergangenen Tage schlecht. (Symbolfoto) Foto: Pixabay/Michal Jarmoluk

Die Messstationen in Villingen-Schwenningen und auf der schwäbischen Alb zeigen eine schlechte Luftqualität an. Doch was führt zur dreckigen Luft?

Wir haben bei Wetterexperte Wolfgang Eich nachgefragt, womit dieses Phänomen zusammenhängt. Und erklären, was Streusalz damit zu tun haben könnte.

Im Villinger "Unterer Dammweg" misst die Wetterstation am Freitag einen Tagesmittelwert von 35 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft. Das bedeutet im Luftqualitätsindex eine Bewertung mit Note fünf - also "schlecht". "Eine Verschlechterung der Luftqualität findet bevorzugt bei windschwachen Inversionswetterlagen statt", erklärt Wetterexperte Eich.

Wind wird das Problem lösen

"Die warme Luft ist in der Höhe und die kalte in Senken, Tälern und den tiefen Lagen zu finden." Eben so eine Lage mit wenig Luftbewegung hätten wir derzeit. "Die letzten paar Tage waren wir ganz nah an der Obergrenze der Nebeldecke. Deshalb wohl die hohen Werte." Sobald wieder Wind aufkomme, sei das Problem meistens gelöst, so der Experte.

Als mögliche Ursachen für hohe Feinstaub-Werte nennt die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) "Festbrennstofffeuerungen" (also Holz- und Kohleverbrennungen) und Transportverkehr. Jörg Kachelmann, Unternehmer hinter kachelmannwetter.de, sieht die Ursache in einem Beitrag beim Twitter-Konkurrenten "BlueSky" eindeutig bei Ersterem: "Durch die Holz- und Pelletöfen katastrophale Luftqualität vor allem in der Südhälfte Deutschlands."

Und auf die Vermutung eines Users, die Proteste der Landwirte könnten eine Auswirkung gehabt haben, antwortet Kachelmann: "Die Trecker sind im Vergleich zu Holzöfen völlig irrelevant."

Zudem beschreibt die LUBW in einem Kurzbericht für das Jahr 2020 zwei weitere Ursachen für Überschreitungen der Feinstaub-Grenzwerte: Streusalz und Saharastaub. Wenn diese Fälle auftreten, zähle eine Überschreitung der Grenzwerte nicht in die Jahresstatistik. Im Jahr 2020 war Streusalz in Tübingen (Mühlstraße) zum Beispiel an 5 von 16 Überschreitungen beteiligt. An einer Messstelle sind 35 Überschreitungen des Tagesmittelwerts von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahr erlaubt.