Eine heiße orientalische Nacht im Museum: der Preisball der Narrhalla. Foto: Schwarzwälder-Bote

Preisball der Narrhalla. Gewürzsäcke gewinnen Kostümprämierung. Unfall bei Hexen-Akrobatik.

Hechingen - Eine bunte Mischung Fasnet bot am Samstagabend der Preisball im gut besuchten Museum. Narren und Gruppen zeigten Solidarität mit der krisengebeutelten Narrhalla.

Eröffnet wurde der Ball von der ganz nach dem Motto "Orientalische Nächte" gekleideten Original Hechinger Lumpenkapelle. Ehrenzunftmeister Jochen Schrödter, Zeremonienmeister Jo Noack und dessen Sohn begrüßten die Narrengäste: "Wir repräsentieren 137 Jahre Lebenserfahrung, eben jene 137 Jahre, die die Narrhalla alt ist".

Schrödters Wunsch nach einem schönen Abend in Gemeinschaft ging in Erfüllung. Hechingens entmachtete Bürgermeisterin Dorothea "Dorle" Bachmann stürzte sich mit großem Schwung in das Geschehen. Lange Tanzeinlagen bewiesen ihr Stehvermögen. Unter den Gästen waren auch Doris Laubis und Peter Stiegler, der Vorstand der Fasnetlandschaft, die sich persönlich ein Bild vom Lebenswillen des ältesten Hechinger Fasnetvereins machen wollten.

Durch den Abend führten Steffi Zimmermann und Carola Kunz, Musik für die Tanzrunden steuerte das Duo Alex und Sabine bei.

Das große Auditorium nutzten auch die Scampolos. Sie sind seit 20 Jahren närrisch und ließen die Kostüme dieser beiden Jahrzehnte Revue passieren. Bettina Dengel und Thomas Jauch, der tief in seinem völkerkundlichen Fundus kramte und einen Geheimbund der Männer in Malawi entdeckt hatte, stellten die Kostüme vor.

Brauchtum präsentierten nach einigen Tanzrunden die Hexen der Narrenzunft Steinhofen. Eine weitere bekannte Hechinger Fasnetsmusik sind die Hudelgai-Bätscher, bunt gewandet und mit viel musikalischem Forte. Fehlen durfte auch nicht die Büttenrede, die diesmal von der Oberalten Carola Kunz als launigem Stadtbüttel kam und das lokale Geschehen auf die Schippe nahm.

Mittelpunkt des Preisballs ist aber immer die Kostümprämierung. Doris Laubis, Thomas Jauch und Jochen Grau hatten es als Jury nicht leicht. In einer langen Polonaise, angeführt von Dorothea Bachmann und den Scampolos flanierten die Narren durch die Halle.

Die Wertungspause füllten die Hagemannhexen, einmal mit einem pantomimischen Sketch zweier Busfahrer und dann mit ihrer Hexenshow. Dass die akrobatischen Einlagen hinter Masken nicht so ohne sind, zeigte ein Unfall, als ein Akteur mächtig auf den Boden krachte. Zwei Ärzte waren gleich zur Stelle, aber dem jungen Mann war glücklicherweise nicht viel passiert. Erleichterung also, als Jury und Zunftrat zur Prämierung schritten.

Sieger unter den Gruppen wurden die Hupfdohlen, die als orientalische Gewürzsäcke gekommen waren. Carola Kunz am Ende des langen Tages: "Das war ein Super-Ball."