Oliver Blum, Melanie Schwarz, Stefan Hipp und Barbara Vees-Höfl­sauer beim Vortragsabend im Bildungshaus. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Melanie Schwarz stellt im Bildungshaus Studie über Schüler-Lehrer-Verhältnis vor

Von Andrea Maute

Hechingen. Wenn Lehrpersonen das Lernen durch die Augen ihrer Schüler und Lernende sich selbst als ihre Lehrpersonen sehen – dann findet laut John Hattie ein hoher Lernzuwachs statt.

Die Studie des neuseeländischen Pädagogikprofessors stand am Donnerstag im Mittelpunkt eines Vortragabends im Hechinger Bildungshaus St. Luzen. Auf Einladung des Gesamtelternbeirats stellte Melanie Schwarz, Lehrbeauftragte am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung in Tübingen, die wichtigsten Forschungsergebnisse der Studie vor.

Dass diese Studie derzeit in aller Munde ist, kommt nicht von ungefähr, widmet sie sich doch einem Thema, das nicht nur Lehrer, sondern auch Eltern und Schüler bewegt. Anhand der Erkenntnisse des Pädagogikprofessors wurde die Frage beleuchtet, was beim Lernen wirklich hilft.

Insgesamt 60 bis 80 Prozent der Lernleistungen gehen laut Hattie auf "die großen Drei" zurück. Neben der kognitiven Grundfertigkeit zählen dazu der soziale Hintergrund sowie das Vorwissen.

Doch auch die Lehrer spielen eine wichtige Rolle und machen 30 Prozent des Lernerfolgs aus. Umso wichtiger ist, wie Melanie Schwarz erklärte, eine "professionelle Beziehungsgestaltung" zwischen Lehrenden und Lernenden. "Die Grundhaltung des Lehrers müsste sein: Ich will, dass der Schüler erfolgreich ist. Die des Schülers: Es ist gut, dass er in meinem Leben ist", fasste sie zusammen.

Bedingt förderlich seien Hausaufgaben, während offener Unterricht laut Hattie nicht schadet, aber auch nicht hilft. Negativ auswirken würden sich hingegen lange Schulferien sowie das Sitzenbleiben. Welcher Aspekt den größten Anteil am Einfluss des Lehrers und des Schulsystems hat und wie die Einflussnahme der Eltern zu gewichten ist – das galt es für die Zuhörer, die am Donnerstag in großer Zahl ins Bildungshaus gekommen waren, bei einem kurzen Quiz auszuloten. Ob sie dabei punkten konnten, war Nebensache. Sinn und Zweck sei es gewesen, nachzufragen und dadurch selbst in einen Lernprozess einzutreten, so Melanie Schwarz.

Der Erlös der Veranstaltung, die von der Elternbeiratsvorsitzenden Barbara Vees-Höflsauer, dem Gesamtelternbeiratsvorsitzenden Oliver Blum und dem geschäftsführenden Schulleiter Stefan Hipp initiiert wurde, kommt den SMV der Hechinger Schulen zugute.