Am Gesundheitszentrum am Fürstengarten wird kräftig gearbeitet. Um das Nachnutzungskonzept umzusetzen, nimmt der Landkreis viel Geld in die Hand. Foto: Archiv

Zollernalbkreis investiert mehr als zwölf Millionen Euro für die Nachnutzung des ehemaligen Hechinger Krankenhauses.

Hechingen/Balingen - "Die Versprechungen zum ehemaligen Krankenhaus-Standort in Hechingen sind eingehalten", erklärte Dezernatsleiter Christoph Heneka im Verwaltungs- und Finanzausschuss des Kreistags. Für das Gesundheitszentrum am Fürstengarten investiert der Kreis rund 11,26 Millionen Euro.

Einiges sei bereits umgesetzt, sagte Heneka: Der Südflügel sei 2009 umgebaut worden, rund 100 Arbeitsplätze seien dort entstanden. 2013 habe der Kreistag ein Nachnutzungskonzept beschlossen, das die Unterbringung von medizinischen Einrichtungen und der Medizin nahestehenden Bereichen sowie von Teilen der Verwaltung vorsah. Weitere Investitionen seien durch die niedergelassenen Ärzte erfolgt. Das Nephrologische Zentrum, sechs Arztpraxen, die Technische Dienststelle sowie die Verrechnungsstelle für Katholische Kirchengemeinden seien eingezogen.

Derzeit würden die Nebengebäude abgebrochen, die Hausmeisterwohnung und das ehemalige Schwesternwohnheim. Im nächsten Jahr werde der dritte Bauabschnitt in Angriff genommen, weitere Flächen würden für die Nachnutzung umgebaut. Das Gesundheitsamt werde – wie der Kreistag 2011 beschlossen hatte – nach Hechingen verlegt. Es soll im ersten Obergeschoss untergebracht werden.

3,25 Millionen Euro sind für den dritten Bauabschnitt veranschlagt – Geld, das in den Jahren 2016 und 2017 in den Kreishaushalt aufgenommen werden soll. Auch die im Nebengebäude untergebrachte Sozialstation soll um eine Tagespflegeeinrichtung erweitert werden.

In der ehemaligen Bäderabteilung und im ehemaligen OP-Bereich im Untergeschoss gibt es weitere Räumlichkeiten. Für die Finanzierung stehen derzeit allerdings nur 200 000 Euro zur Verfügung. Sofern im nächsten Jahr Haushaltsmittel für den dritten Bauabschnitt bereit gestellt werden, wäre ein Baubeschluss des Kreistags im April 2016 denkbar; der Einzug der Nutzer könnte Ende 2016, spätestens Anfang 2017 erfolgen.

Was die Bauinvestitionen angeht, rechnet Heneka angesichts der Mietzinsen mit einer Amortisation in den nächsten 20 Jahren.

Nicht zu vergessen der Westflügel: Bis Juni dieses Jahres war der Gebäudeteil zum Abbruch vorgesehen. Angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation hatte aber das Land den Gebäudeteil kurzfristig als Lea-Außenstelle angemietet.

Die bedarfsorientierte Einrichtung soll bereits Ende Oktober wieder geschlossen werden. Übergangsweise sollen dann möglicherweise Asylbewerber aus dem Aviona-Gebäude untergebracht werden, das abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden soll. In einem vierten Bauabschnitt soll schließlich der Westflügel des ehemaligen Krankenhauses abgebrochen werden.

Elmar Maute (SPD) erkundigte sich nach den Gesamtkosten, einschließlich Abbruch des Westflügels. Der allein werde etwa eine Million kosten, schätzte Heneka. Hinzu kämmen 200 000 bis 300 000 Euro für die Gestaltung der Außenanlagen. "Ein gutes Konzept", kommentierte Dorothea Bachmann (CDU). "Ich bin froh, dass es zeitnah umgesetzt wird."