Dieses Mal kämpften die Wanderer des Schwarzwaldvereins mit wechselhaftem Wetter. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder-Bote

Spurensuche: Schwarzwaldverein geht schon zum vierten Mal auf Tour

Haiterbach. In diesem Jahr war der Schwarzwaldverein Haiterbach nun bereits zum vierten Mal auf den Wegen der Schwabenkinder unterwegs. Noch immer ist das Interesse der Teilnehmer groß, mehr darüber zu erfahren, und diese Wege kennen zu lernen.

2013 war man in das Thema "Schwabenkinder" eingestiegen. Damals wanderte eine fünfköpfige Gruppe von Bregenz nach Ravensburg, zum "Kindermarkt", wie er früher genannt wurde. In den folgenden Jahren wurden die Wege aus den Vorarlberger Bergen mit einer doppelt so großen Wandergruppe in Angriff genommen. Dieses Jahr war das Klostertal an der Reihe, genauer gesagt, gestartet wurde zwischen St. Anton und dem Arlbergpass, und das Ziel hieß Nüziders bei Bludenz.

Je näher die Berge kamen, desto sonniger wurde es. Wie schnell sich das Wetter jedoch hier ändern kann, stellte man gleich am ersten Tag fest. Gestartet wurde hinter dem Arlbergpass, zwischen St. Anton und St. Christoph. Kurz vor der Passhöhe, wurde es stürmisch. Auf der Passhöhe, in 1793 Metern Höhe, hatte man noch 15 Meter Sicht und eisige Temperaturen. Alle waren froh als man St. Christoph auf dem Arlbergpass erreichte und in die Kapelle des Arlberghospitzes, das 1386 von Heinrich Findelkind erbaut wurde, eintreten konnte.

"Schwabengänger", die schon auf dem Arlberg von Heimweh geplagt in ihre Heimat zurückschauten, schnitzten sich aus der Statue des heiligen Christophorus die hier in der Kapelle stand, von Händen oder Füßen einen Span, den sie so lange eng an ihrem Körper trugen wie ihr Aufenthalt dauerte.

An den nächsten Wandertagen ging es von St. Christoph abwärts dem Klostertal, dem Fluss "Alfenz" folgend über Stuben, Langen am Arlberg mit dem hier höchstgelegenen Bahnhof der Arlbergbahn auf Vorarlberger Seite bis nach Braz. Den schneebedeckten Arlberg im Rücken, wanderten die Teilnehmer an grasenden Kühen vorbei, die ihre Bergalmen bereits verlassen hatten, bergauf Richtung Montikel.

Eine tolle Aussicht belohnt den Aufstieg auf den Bergkamm, durch einen Bergwald geht es Richtung Bludenz abwärts. Das Wetter hat sich schlagartig wieder geändert, ein kalter Wind blies, dunkle Wolken schoben sich schnell auf die Berge zu. Die Wanderung wurde im Ortsteil Rungelin oberhalb von Bludenz abgebrochen.

Die Gedanken gingen zurück zu den vergangenen trotz schlechter Wetterlage schönen Wandertagen und zu den Kinder und Jugendlichen. Wie erging es wohl ihnen, den vielen hunderten, zeitweise sogar tausenden "Schwabengängern", die bis in die 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts über die Berge kamen. Von Josefi 19. März bis spätestens Martini 11. November arbeiteten sie schwer im Allgäu und Schwabenland. Nicht allen ging es schlecht, wie ein Einheimischer über seien Vater erzählte.