Grosselfingen - Das Grosselfinger Narrengericht hat Seltenheitswert: Die Urteile werden nur alle fünf Jahre gesprochen. Narrenvogt Manfred Ostertag leitet die Gerichtsverhandlungen. Im Interview spricht er über das Strafen – und er erklärt, was es für dieses Grosselfinger Brauchtum bedeutet, dass es Immaterielles Kulturerbe der Unesco ist.

Herr Ostertag, wie gespannt sind Sie aufs Narrengericht?

Ich bin bereits sehr gespannt, vor allem auf die Delinquenten, die sich der hohen Gerichtsbarkeit stellen. Die Gerichtsverhandlungen sind eine sehr spannende Angelegenheit, da die Angeklagten in Grosselfingen vorher nicht wissen, welcher "Vergehen" sie beschuldigt werden.

Welchem Moment fiebern Sie am meisten entgegen?

Das Narrengericht hat eine Tradition von mehr als 500 Jahren. Die Bruderschaft des Ehrsamen Narrengerichts zu Grosselfingen hat das in Deutschland einmalige Volks- und Heimatspiel originalgetreu bewahrt: In der Art wie es am Sonntag und Donnerstag, 24. und 28. Februar, stattfindet, wird es seit Jahrhunderten aufgeführt. Das Narrengericht tagt nur alle fünf Jahre. In einer Serie stellt der Schwarzwälder Bote in den Wochen bis zum Narrengericht die Facetten dieses seltenen Ereignisses vor.