Zahlreiche Rettungskräfte waren an der Suche nach dem Unbekannten beteiligt. Foto: dpa

Nach mysteriösem Unfall zwischen Grosselfingen und Rangendingen werden weiter Zeugen gesucht.

Grosselfingen - Nach einem Verkehrsunfall mit Folgen am Sonntagmorgen auf der Landesstraße 391 zwischen Grosselfingen und Rangendingen ist immer noch unklar, wer den verunglückten VW Polo zum Unfallzeitpunkt gefahren hat. Daher werden dringend Zeugen gesucht.

"Wenn es wirklich einen unbekannten Fahrer gegeben hat, werden wir den kaum noch finden", sagt Polizeisprecher Thomas Kalmbach. Die Suche nach dem Unbekannten mache wenig Sinn, "weil wir nicht wissen, nach wem wir suchen".

Fest steht nur, dass der Kleinwagen gegen 6 Uhr morgens in Richtung Rangendingen unterwegs war. Wenige Meter vor der Einmündung aus Richtung Weilheim kam er in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab, fuhr durch die angrenzende Wiese, überquerte die Kreisstraße und stieß auf der gegenüberliegenden Seite gegen die Böschung.

Beim Eintreffen der Rettungskräfte saßen zwei sichtlich betrunkene Männer im Unfallwagen. Einer davon war der Fahrzeugbesitzer. Der Fahrersitz war allerdings leer. Die beiden Polo-Insassen gaben an, dass das Auto von einem unbekannten Mann gelenkt worden sei, der sich aus dem Staub gemacht habe.

Beide Männer waren ziemlich betrunken

Einer der beiden Männer im Auto war leicht verletzt und wurde ins Zollernalb-Klinikum nach Balingen gebracht. Weil unklar war, wer am Steuer gesessen hatte, mussten sowohl der Leichtverletzte als auch der Fahrzeughalter Blutproben abgeben.

Auf die Unfallaufnahme folgte eine groß angelegte Suchaktion nach dem fehlenden Fahrer, an der sich neben der Polizei auch die Feuerwehren Hechingen und Weilheim, das DRK und eine Rettungshundestaffel beteiligten – nach Angaben der Polizei insgesamt mindestens 50 Personen.

Nach mehreren Stunden wurde die Suche erfolglos abgebrochen. Der VW Polo, an dem ein Schaden in Höhe von zirka 2000 Euro entstanden war, wurde von der Polizei für weitere Untersuchungen sichergestellt. Um den Unfallhergang zu klären, sind weitere, umfangreiche Nachforschungen erforderlich.

Zunächst seien sämtliche Krankenhäuser und Arztpraxen abgefragt worden, aber nirgendwo sei ein Verletzter behandelt worden, sagt der Polizeisprecher. Ob der "Fahrer" nur erfunden war? Auszuschließen sei es nicht, sagt Thomas Kalmbach. "Wir haben bei der Polizei oft mit ominösen und erfundenen Fahrern zu tun, wenn Alkohol im Spiel ist." Immerhin sei aber auch möglich, dass die beiden alkoholisierten Männer einen unbekannten – und weniger alkoholisierten – Dritten gebeten haben, sie nach Hause zu fahren, weil sie selbst nicht mehr fahrtüchtig waren.

Zeugen, die Hinweise zum Unfall geben können oder die einen Mann beobachtet haben, der in der Landschaft umherirrte oder gar als Anhalter unterwegs war, werden gebeten, sich umgehend bei der Verkehrspolizei Rottweil, Telefon 0741/ 34 87 90, oder beim Polizeirevier Hechingen, Telefon 07471/9 88 00, zu melden.