Thomas Buhl (von links), Sonja Schaible, Oberbürgermeister Jürgen Großmann und Georg Russ machen auf die Wichtigkeit von Defibrillatoren aufmerksam – hier am Standort vor dem Nagolder Rathaus. Foto: Sebastian Bernklau

Das Rote Kreuz macht kreisweit auf die Wichtigkeit und Nützlichkeit von Defibrillatoren aufmerksam, ebenso der heimische Lions Club. Jetzt ist auch die Nagolder Stadtverwaltung auf diesen Zug aufgesprungen.

Im Notfall kann es um Sekunden oder wenige Minuten gehen. Wenn das Herz seinen Dienst verweigert und ein Defibrillator in der Nähe ist, kann dieser Leben retten. Darauf macht jetzt die Nagolder Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Sanitätshaus Schaible aufmerksam. Schaible betreut die Defibrillatoren, die in oder an städtischen Einrichtungen angebracht sind.

19 Standorte über das Stadtgebiet verteilt

Insgesamt sind das 19 Standorte über das gesamte Stadtgebiet verteilt. „Elf davon sind 24 Stunden frei zugänglich, der Rest befindet sich in Räumlichkeiten und ist nur dann zugänglich, wenn dort Veranstaltungen stattfinden“, berichtet Georg Russ, Fachkraft für Arbeitssicherheit bei der Stadt Nagold. „Und die Integrierte Leitstelle in Calw kennt deren Standort und deren Status“, so Russ weiter. Und es kommen Standorte dazu. Jüngstes Beispiel ist der neue Standort an der Alten Schule in Pfrondorf.

Vandalismus an Defibrillatoren hält sich im Stadtgebiet in Grenzen

Defibrillatoren an frei zugänglichen Stellen wie an der Vorderseite des Rathauses – da liegt die Vermutung nahe, dass die des Öfteren zerstört werden. Doch weit gefehlt: „Erfreulicherweise hält sich der Vandalismus an Defibrillatoren im Stadtgebiet in Grenzen. Es gab nur einmal einen Fall am ZOB“, weiß Oberbürgermeister Jürgen Großmann, der sich trotzdem über diesen einen Fall ärgert. „Solche Defibrillatoren sind für Bürger und Besucher in einer Notsituation da, und wer sie zerstört, der gefährdet Leben“, mahnt das Stadtoberhaupt eindringlich. „Jeder sollte ein Eigeninteresse haben, dass die Geräte funktionieren.“ Sollte man beobachten, dass ein solches lebensrettendes Gerät manipuliert oder gar zerstört wird, müsse man das sofort melden, so Großmann weiter.

Manipulation oder Zerstörung melden

„Man kann nichts falsch machen“

Sonja Schaible weiß, dass viele Menschen Respekt vor der Bedienung eines Defibrillators haben, doch man brauche keine Angst haben, es zum Einsatz zu bringen: „Am Gerät ist eine Anleitung, die einem alles erklärt“, beruhigt die Expertin.

Schaible: „Es ist besser, es zu versuchen als gar nichts zu machen“

„Man kann nichts falsch machen.“ Das Gerät erkennt sogar selbstständig, ob ein Schock mit dem Defibrillator überhaupt ausgelöst werden muss. Deshalb rät sie eindringlich: „Es ist besser, es zu versuchen als gar nichts zu machen“, so Schaible beim Pressegespräch im Nagolder Rathaus. „Jeder kann damit ein Leben retten.“ Allerdings sollte der Fokus der Menschen nicht nur auf dem Defibrillator und seinem Einsatz liegen, erinnert Georg Russ. Erst müsse man in Notfällen an den Notruf und die Herzmassage denken, sagt der Experte für Arbeitssicherheit.

Elektroden werden nach Gebrauch ausgetauscht

Hygiene ist spätestens seit Corona ein allgegenwärtiges Thema. Auch in dieser Hinsicht müssen sich potenzielle Nutzer keine Sorgen machen: „Nach einer Benutzung werden die Elektroden immer ausgetauscht“, beruhigt Experte Thomas Buhl vom Sanitätshaus Schaible.