Viel Geschichte und Geschichten erzählte Edith Maier (Mitte) über Bach. Foto: Ziechaus

Bei einem Spaziergang durch die Ortsteile erzählte Edith Maier einige Geschichten zu den besuchten Höfen und Häusern in Bach-Altenberg.

Eine unerwartet große Anzahl von interessierten Einwohnern aus Rötenberg hatte sich an der Kreuzung vor „s’ Kieningers“ eingefunden, um einen unterhaltsamen Einblick in die Geschichte ihrer Ortsteile zu bekommen.

Das „Rötenberg-Bacher“ Urgestein Edith Maier in der Rötenberger Tracht hatte aus manchen Dokumenten, Kirchenbüchern und deren „Übersetzungen“, aber auch aus vielen Erzählungen älterer Mitbürger das Wissen zusammengetragen, das sie gerne bei Vorträgen und bei Ausstellungen weitergibt.

Es sei nicht ganz einfach, an gesicherte Erkenntnisse und Daten zu kommen, aber sie habe ältere Mitbürger im Ort gefunden, die bereitwillig über ihre Erinnerungen berichten und manchmal auch mit Fotos illustrieren können.

Spannende Detektivarbeit

Dass ihr diese Detektivarbeit viel Spaß macht und ihr manche überraschende Erkenntnis bringt, das konnten ihre Zuhörer hautnah erleben und dabei selbst Aha-Erlebnisse verspüren.

So sei 1982 eine der letzten Trachtenträgerinnen verstorben, nach deren Tracht heute die „Trachtenleute“ sie wieder aufleben lassen mit schwarzen Kleidern und lila Schürzen.

Überaus detailliert seien in Dokumenten des Klosters Alpirsbach ab 1480 der Besitz jedes Einwohners aufgelistet. Daraus ließen sich die jährlichen Abgaben der Leibeigenen auf den Lehen ableiten. Für die Waldhufensiedlungen wurde in der Nähe von Wasser für den Hof der Wald gerodet, Wiesen, Äcker und Gärten darum angelegt. Auch die Namen der Gewanne seien aus dieser Zeit zu erkennen, wie Eichbusch, Berghöhe, Lindentann oder Mühlefeld.

Im frühen Baach lebten 1564 vier Bauern und einige Taglöhner, in Altenberg waren es drei Höfe mit mehreren Taglöhnern. Nach Alpirsbach gab es einen Feldweg über den Adelsberg; erst 1897 wurde die Straße als Schotterweg angelegt. Der Bacher Brunnen war Viehtränke für Bach und Altenberg und die Leute holten dort auch ihr Brauchwasser. Auf der Abgabenliste des Klosters von 1380 ist der Benzenhof als größter Hof in Baach erwähnt. Dazu gehörten bis nach 1900 die Lochmühle, großer Waldbesitz und ein Steinbruch.

Hansenhof mit zwei Ställen

Das Gasthaus „Ochsen“ wurde 1814 erbaut mit Brennerei und Brauerei (bis 1874). Nach einem Brand 1930 wurde der Gasthof innerhalb von einem Jahr wieder aufgebaut und von Alpirsbacher beliefert. 2016 wurde die Wirtschaft mit Stammtisch aus gesundheitlichen Gründen geschlossen.

Edith Maier wurde von den Rötenberger „Trachtenleut“ Frank und Silke Armbruster mit Bernd Friederichs begleitet. Foto: Ziechaus

Der Hansenhof von Schreiners Wössner hatte ab 1736 zwei Wohnungen, zwei Ställe und zwei Keller und ab 1897 einen großen Sandsteinbrunnen. Im früheren Bacher Rathaus mit dem Amtszimmer des Bürgermeisters war neben der Schule auch das Gefängnis untergebracht sowie zeitweise das Feuerwehrmagazin.

Höfe in Altenberg vorgestellt

Im Dezember 1907 wurde das neue Schulhaus mit Lehrerwohnung eingeweiht, nachdem viele Dorfbewohner beim Bau mithelfen mussten, die Gemeinderäte sogar unentgeltlich. Seit 1970 entstand das Café Meng und heute „s’ Café“.

Unter der großen Steineiche von 1639 übernahm Dieter Heinzelmann die Vorstellung der Höfe in Altenberg, bevor es bei Kellers vor dem Hof noch eine Einkehr gab zur Vertiefung der neuen Geschichten.