Ein Polizist begutachtet die demolierte Limousine von Minister Bonde. Der schwarze Audi war gestern in einen schweren Unfall zwischen Geislingen und Rosenfeld verwickelt. Foto: Ungureanu Foto: Gert Ungureanu

Grünen-Politiker leicht verletzt. Fiesta-Fahrer in Klinik. Pauli und Heneka als Chauffeure unterwegs.

Geislingen - Unfall mit prominenter Beteiligung: Die Dienstlimousine von Alexander Bonde, dem baden-württembergischen Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, war am Dienstagabend in einen schweren Zusammenstoß auf der Landesstraße zwischen Geislingen und Rosenfeld verwickelt. Der Grünen-Politiker entstieg seinem Wagen äußerlich unverletzt.

Deutlich schlimmere Folgen hatte der Crash, der sich um 17.45 Uhr ereignete, für den vermeintlichen Unfallverursacher: Mit schweren Verletzungen wurde der Mann, der in einem Ford Fiesta unterwegs war, mit dem Hubschrauber vom Unfallort an der Landesstraße zwischen Geislingen und Rosenfeld in die Tübinger Unfallklinik geflogen.

Bonde kam mit seiner Dienstlimousine aus dem Landkreis Reutlingen, wo er sich ein Bild von den Hagelschäden im Obst-, Gemüse- und Pflanzenbau gemacht hatte. In Rosenfeld stand im Rahmen der üblichen Politiker-Sommerbesuche eine Visite der Lehner-Brauerei auf dem Terminplan. Diesen Besuch absolvierte Bonde im Anschluss an den Unfall pflichtgemäß und routiniert: Er schüttelte Hände und posierte fürs Gruppenfoto. Gleichwohl wirkte er leicht benommen.

Vom Unfallort nach Rosenfeld gelangt war Alexander Bonde mit Hilfe von Landrat Günther-Martin Pauli sowie Finanz- und Wirtschaftsdezernent Christoph Heneka, die ebenfalls beim Termin in der Lehner-Brauerei waren: Die beiden holten den Minister mit Henekas Range Rover ab und brachten ihn sicher ans Ziel.

Die Polizei ging am frühen Abend davon aus, dass ein "Flaschensammler", der mit seinem Fahrrad langsam auf der Straße in Richtung Geislingen unterwegs war, der Grund dafür war, dass der Ford-Fahrer plötzlich auf die Bremse stieg, mit seinem Fahrzeug ins Schleudern kam und im Gegenverkehr auf den schweren Audi von Minister Bonde prallte. Der Zusammenstoß war so heftig, dass der Ford auf der entgegengesetzten Straßenseite über die Böschung flog. Der Fahrer wurde eingeklemmt und musste von der Geislinger Feuerwehr aus dem Autowrack geschnitten werden.

Das Fahrzeug des Ministers landete, vorne links stark angedellt, in einem Maisfeld. Der Minister und sein Fahrer wurden nach Angaben von Polizei und DRK leicht verletzt. In der Dienstlimousine hatten die Airbags ausgelöst. Leicht verletzt wurde ebenso der Fahrer Cabrios, das ansonsten unbeschädigt blieb: Er hatte das Verdeck geöffnet und wurde von herumfliegenden Teilen getroffen. Der "Flaschensammler", der brav auf die Befragung durch die Polizei wartete, blieb unverletzt.

Neben Rettungsfahrzeug und Notarzt waren auch die Helfer vor Ort aus Geislingen im Einsatz. Die Kreisstraße war längere Zeit voll gesperrt.