Er geht voran. FC 08-Kapitän Benedikt Haibt. Foto: Eich

Verbandsliga: Kapitän blickt auf eine "sehr konstante" Saison zurück. Interview mit Benedikt Haibt

Benedikt Haibt, der Spielführer des Verbandsliga-Meisters FC 08 Villingen, freut sich über eine "sehr konstante" Saison seines Teams. Für den 28-Jährigen lief es auch persönlich mit 23 erzielten Treffern in der vergangenen Runde hervorragend. In nur einem Spiel fehlte der Mittelfeld-Akteur. Wir zogen mit ihm eine Bilanz.

Herr Haibt, was waren die Stärken Ihres erfolgreichen Teams in der vergangenen Verbandsliga-Saison?

Wir hatten den Vorteil, dass sich unser Kader im Vergleich zum Abstiegsjahr kaum verändert hat. Wir waren eingespielt, gewisse Automatismen im spielerisch-taktischen Bereich waren schon da. Dann haben wir eine sehr konstante Runde in der Verbandsliga hingelegt. Wir haben die zweitmeisten Tore geschossen, die wenigsten aller Teams kassiert. Die Balance zwischen der Offensive und der Defensive war immer gut bei uns. Da wir auch alle Spitzenspiele gewonnen haben, denke ich, dass wir verdient Meister geworden sind. Intern herrschte bei uns im Kader ein sehr gutes Klima, auch wenn der Konkurrenzkampf phasenweise schon groß war. Es war unterm Strich eine absolut problemlose Saison, auf der wir aufbauen können.

Gab es während der Saison auch mal Phasen, in denen Sie glaubten, dass es am Ende eng für Ihre Mannschaft im Titelrennen werden würde?

Dies war nicht der Fall, aber wir hatten viele Drucksituationen, denn natürlich haben wir ständig auch darauf geschaut, wie der Freiburger FC und der FC Denzlingen spielen.

Ihr Präsident Leo Grimm hat in seiner Bilanz auch betont, dass diese Verbandsliga-Saison für die Mannschaft nach dem Oberliga-Abstieg eine wertvolle Erfahrung war.

Ohne respektlos gegenüber der Verbandsliga-Konkurrenz zu sein, reicht mir persönlich dieses eine Jahr in der Verbandsliga tatsächlich. Nun freue ich mich wieder sehr auf die Oberliga.

Was schätzen Sie alles an Ihrem Trainer Jago Maric?

Da gibt es einige positive Aspekte. Er hat ein klares Spielkonzept, von dem er nicht abweicht. Jago kann einen Kader gut führen. Wie bereits gesagt, der Konkurrenzkampf war intern bei uns schon groß. Unser Trainer hat es aber verstanden, für eine Ausgeglichenheit zu sorgen. Jeder Spieler bekam seine Einsatzzeiten und Chancen. Es kam während der Saison bei uns keine Unruhe auf, nur weil sich vielleicht ein Spieler benachteiligt fühlte. Dies alles spricht für eine gute Arbeit des Trainers.

Was wird den Unterschied zwischen der Verbands- und der Oberliga denn ausmachen?

Es wird für uns wieder ein großer Schritt, um dort eine gute Rolle zu spielen. In Sachen Tempo und Präzision ist in vielen Spielsituationen der Unterschied zwischen beiden Ligen am größten. In der Oberliga herrscht dazu bereits ein Halbprofitum.

Ihr Trainer wünscht sich zwei, drei "fertige neue Spieler" für die kommende Oberliga-Saison. Können Sie seinen Wunschzettel nachvollziehen?

Absolut. Unser Kader sollte noch etwas größer werden. Wir hatten ja einige Spieler in dieser Runde, die aufgrund von schweren Verletzungen lange fehlten. In der Oberliga brauchen wir noch mehr personelle Optionen.

Freuen Sie sich nun auf den Urlaub? Geht es wieder – wie beim Jahreswechsel – nach Australien?

(lacht). Nein dafür reicht die Zeit nicht. Ich möchte die fußballfreie Zeit genießen und habe schon einen genauen Plan, was ich alles in den kommenden Wochen unternehmen will.  

Fragen von Michael Bundesmann und Gunter Wiedemann.

Zahlen und Fakten

Die Verbandsligasaison des FC 08 Villingen

Heimbilanz

Im eigenen Stadion hat der FC Villingen eine absolut beeindruckende Bilanz: Aus 17 Heimspielen wurden 49 von 51 möglichen Zählern geholt. Einzig Pfullendorf gelang mit einem 0:0 ein Punktgewinn im Friedengrund. Auch das Torverhältnis ist mit 59:6 Treffern, vor allem was die wenigen Gegentore betrifft, meisterlich. Der höchste Heimsieg war eigentlich ein rekordverdächtiges 11:0 gegen den FC Bötzingen, doch die Kaiserstühler zogen nach der Winterpause ihre Mannschaft zurück. In die Wertung blieben dagegen drei 5:0-Siege gegen den 1. SV Mörsch, den SC Lahr und Solvay Freiburg.

 Auswärtsbilanz

Auch auf fremden Plätzen waren die Nullachter mit 36 Punkten aus 17 Spielen ebenfalls enorm stark. Sie haben mit 49:14 Toren auch die meisten Auswärtstreffer erzielt. Deutlichster Auswärtserfolg war ein 6:0 beim SV Stadelhofen. Weiter gab es einen 6:1-Sieg im Spitzenspiel beim Freiburger FC.

 Gesamtbilanz

Der FC Villingen lieferte am Ende der Verbandsliga-Runde 16/17 mit 85 Punkten und einem Torverhältnis von 108:20 Treffern eine beeindruckende Bilanz ab.

 Torhunger

Bester 08-Torschütze wurde Nedzad Plavci mit 25 Treffern vor Benedikt Haibt, der 23 Mal traf. Dahinter folgen Tevfik Ceylan (16), Stjepan Geng (11) und Turan Sahin (8). Jeweils vier Tore erzielten Danilo Cristilli, Ali Günes und Daniel Niedermann. Dann kommen Tobias Weißhaar und Ali Sari (je 3) sowie Damian Kaminski (2). Frederick Bruno, Mauro Chiurazzi, Mario Ketterer, Dragan Ovuka und Gianluca Serpa erzielten je einen Treffer.

Dauerläufer

Die meiste Zeit auf dem Platz stand mit 2929 Minuten Stjepan Geng. Er war bei allen 34 Spielen dabei. Auf 33 Einsatze (2840) bringt es Kapitän Benedikt Haibt, auf 32 Spiele (2659) kommt Torjäger Nedzad Plavci. Zu einem absoluten Stammspieler avancierte auch Daniel Wehrle (32 Spiele/2390). Jeweils bei 30 Partien dabei waren Tevfik Ceylan (2391) und Turan Sahin (1985). Mehr als 2000 Minuten auf dem Platz standen auch Daniel Niedermann (29 Spiele/2439), Dragan Ovuka (29/2253), Gianluca Serpa (27/2176) und Christian Mendes (24/2160). Insgesamt setzte Coach Jago Maric 26 verschiedene Spieler ein.

Zuschauer

Beim Zuschauerinteresse belegt der FC 08 mit 550 Besuchern im Schnitt pro Spiel ebenfalls den ersten Platz. Dahinter folgt der FC Auggen mit durchschnittlich 374 Zuschauern.