Christian Streich stellt die Weichen beim SC Freiburg. Foto: Seeger

Bundesliga: Trainer Christian Streich bastelt nach dem 0:0 gegen Frankfurt an der Taktik fürs Leipzig-Spiel.

Respekt? Ja. Angst? Keine. Christian Streich weiß um das anspruchsvolle Programm seiner Freiburger in den kommenden Wochen.

Der dienstälteste Trainer der Fußball-Bundesliga will aber sogleich einen Plan für eine Überraschung der Breisgauer am kommenden Sonntag bei Champions-League-Debütant RB Leipzig aushecken.

"Leipzig ist wahrscheinlich in Europa eine der 20 besten Mannschaften. Wir müssen etwas Außergewöhnliches schaffen, um zu bestehen. Das wissen wir", sagte der 52 Jahre alte Cheftrainer anerkennend und fragte mit Vertrauen in seine Elf sofort: "Warum sollen wir nicht etwas Außergewöhnliches schaffen?"

Nach dem Scheitern in der dritten Runde der Europa League, dem Pflichtsieg im DFB-Pokal und dem 0:0 gegen Eintracht Frankfurt zum Saisonauftakt der Fußball-Bundesliga haben die Freiburger "sehr knackige" Aufgaben vor sich, wie es Torhüter Alexander Schwolow formulierte. Und sie müssen aufpassen, nicht schnell in die unterste Zone der deutschen Eliteklasse zu rutschen.

Auf die Reise nach Leipzig folgen ein Heimspiel gegen Borussia Dortmund und ein Auftritt in Leverkusen. Alles Teams mit höherer individueller Klasse. Im DFB-Pokal bekamen die Freiburger für den 24./25. Oktober ein machbares Heimspiel gegen Zweitligist Dynamo Dresden zugelost.

"Du kannst gegen Leipzig innerhalb von zwei Minuten verlieren"

Vom Wochenbeginn an wollte sich Streich über den nächsten Gegner Gedanken machen. Der 2:0-Sieg des FC Schalke 04 gegen Leipzig soll dabei als ein Vorbild dienen. "Schalke hat herausragend gegen den Ball gespielt", analysierte Streich. Auch Kapitän Julian Schuster meinte, der SC könne sich "an vielen Punkten orientieren". Im Vergleich zu den Duellen der Vorsaison müssen sich die Badener deutlich steigern. Beim 1:4 und 0:4 hatten sie nicht gut ausgesehen. "Du kannst gegen Leipzig innerhalb von zwei Minuten verlieren", warnte Streich vor der Angriffspower des Vizemeisters.

Nach dem Verlust von Maximilian Philipp und Vincenzo Grifo in der Sommerpause zu Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach hofft Streich auf weitere Zugänge für die offensive Kreativabteilung. In dem Polen Bartosz Kapustka und dem am Sonntag eingewechselten Marco Terazzino sind noch nicht alle seine Wünsche erfüllt.

"Es ist wichtig, dass Marco zu uns gekommen ist und seine Momente mit reinbringt", sagte der Trainer, der seinen Vertrag mit dem SC Freiburg in der vergangenen Woche verlängert hatte, und verriet: "Wir werden noch mal jemanden dazubekommen, der auch noch mal ein spielerisches Element reinbringt." Ob das sicher sei, wurde Streich gefragt: "Jo. Wahrscheinlich, sagen wir es so."

Beim aus seiner Sicht "verdienten Unentschieden" gegen die Eintracht mit Bundesliga-Rückkehrer Kevin-Prince Boateng fehlten im Freiburger Spiel über weite Strecken Überraschungsmomente und Präzision. Der nach einem Videobeweis zurecht nicht anerkannte Treffer von Tim Kleindienst war lange der größte Aufreger. "Vorne hat der allerletzte Pass gefehlt", bemängelte Torhüter Schwolow. Routinier Schuster forderte: "Wir wissen, dass wir uns beim Herausspielen von Torchancen noch steigern müssen."