Eng geht es in der Bismarck- und Wilhelmstraße zu. Eine durchgehende Einbahnstraße bis zur Alten Post würde Entlastung bringen. Der Gemeinderat stimmt zu, einen Verkehrsplaner zu beauftragen. Foto: Liebau Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehrsführung: Experte bekommt Auftrag zur Untersuchung / Ziel: attraktivere Innenstadt

Eine Einbahnstraße von der neuen zur alten Post – das kann sich die Stadtverwaltung gut vorstellen. Der Gemeinderat gab grünes Licht, einen Verkehrsplaner mit der Untersuchung zu beauftragen.

Furtwangen. Seit vielen Jahren wird nicht nur im Gemeinderat diskutiert, wie man Furtwangen als Einkaufsstadt attraktiver zu machen. Das Manko: Mitten durch den Stadtkern führt die Bundesstraße 500. Zwar hat man die Bismarckstraße von der Einmündung Friedrichstraße bis zur Grießhaberstraße zur Einbahnstraße erklärt, doch das alleine genügt der Stadtverwaltung nicht. Ziel ist es, die Bismarkstraße von der neuen Postfiliale bis zum ehemaligen Postgebäude an der Kreuzung Baumannstraße/Rabenstraße als Einbahnstraße weiterzuführen.

Das würde zunächst dort deutliche Entlastung schaffen, in beiden Straßen befinden sich unter anderem zahlreiche Einzelhandelgeschäfte. Die Kehrseite der Medaille: Der von Süden kommende Verkehr müsste über Martin-Schmitt-Straße und Alemannenstraße durch den Ort geleitet werden. Befürchtet wird, dass sich zum Beispiel über die Baumannstraße ein "Schleichweg" entwickelt.

Um verlässliche Daten zu erhalten, hat die Stadtverwaltung dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung vorgeschlagen, einen Verkehrsplaner mit der Untersuchung zu beauftragen. Bei einem Probelauf könnten so wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden. Zusammen mit einer Verkehrszählung würde dies rund 12 200 Euro kosten.

"Wenn wir das beschließen, dann müssen auch Taten folgen" forderte Christine Trenkle (CDU) in der Sitzung. Sie wies auf Sicherheitsmängel hin. So stehen bei Parkplatzmangel oft Autos direkt auf der Bismarkstraße und versperren dem fließenden Verkehr den Weg. Dabei bilden sich lange Staus. Die Innenstadtoffensive, die derzeit mit dem VdU diskutiert wird, stehe und falle mit der Verkehrsführung.

Franz Sauter (CDU) fragte nach, ob es grundsätzlich möglich sei, eine Bundesstraße in eine Einbahnstraße zu verwandeln. Bürgermeister Josef Herdner geht nach einem ersten Gespräch mit dem Regierungspräsidium davon aus, dass dem zugestimmt werden könne.

"Sie rennen bei mir offene Türen ein", sagte Ulrich Hättich (SPD). Allerdings müsse die Stadt bei der Umsetzung auch Geld in die Hand nehmen. Odin Jäger (FW) meinte, dass es "zu kurz gesprungen" sei, nur die Einbahnregelung zu betrachten. Für eine umfassende Verkehrsneuregelung müsse auch der ganze Wohn- und Lkw-Verkehr berücksichtigt werden. Ulrich Mescheder (UL) verlangte, dass Verkehrsproblem "noch radikaler" anzugehen. Die Einbahnregelung wäre nur ein Einstieg. "Wir müssen das diesmal durchziehen" forderte Wolfgang Kern (FW). Nur eine Untersuchung alleine reiche nicht.

Bei einer Enthaltung wurde der Antrag angenommen, der Planer bekommt den Auftrag.