Groß ist das Interesse an der Entwicklung der Schulen am Ort, Eltern, Lehrer und Schulleiter verfolgen die Ausführungen seitens der Verwaltung und den Diskussionsbeiträgen. Foto: Frank-Gauckler Foto: Schwarzwälder-Bote

Eltern, Lehrer und Schulleiter stellen sich bei Informationsveranstaltung gegen geplante Zusammenlegung

Von Brigitte Frank-Gauckler

Furtwangen. Für den Erhalt beider Grundschulen sprach sich die große Mehrzahl an Eltern, Lehrer und Schulleitern bei der gut besuchten Informationsveranstaltung zur Schulentwicklung am Mittwochabend in der Festhalle aus.

Die Stadt als Schulträger plant, die beiden Grundschulen zusammenzulegen. In den Räumen der Friedrichschule soll ab dem Schuljahr 2016/17 eine neue gemeinsame Grundschule entstehen.

Viel Bewegung ist derzeit in der Schullandschaft, erklärte Bürgermeister Josef Herdner. Landesregierung wie Städtetag wollen künftig ein zweigliedriges Schulsystem mit Gymnasium und Gemeinschaftsschule, darin seien auch Realschule und ein Sammelsurium an Möglichkeiten enthalten. Mögliche Auswirkungen auf die Werkrealschule (WRS) seien nicht abzusehen Herdner betonte, die WRS in Furtwangen sei toll und liege deutlich über den erforderlichen Anmeldezahlen.

Im März dieses Jahres beschloss der Gemeinderat, an den weiterführenden Schulen mit Standort Oberer Bühl festzuhalten, die umfangreiche Sanierung kostet 15 Millionen Euro. Dort soll auch die Förderschule Platz finden und zum Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum ausgebaut werden. Die Grundschulen sollen aufgrund der Kinderzahlen ab dem Schuljahr 2016/17 zusammengelegt werden, in Neukirch soll sie in ihrer jetzigen Form bestehen bleiben.

Befürchtungen um einen langen und sicheren Schulweg vor allem vom Ilben und Kussenhof bewegten die Gemüter der Eltern. Zudem gebe es an der Friedrichschule im Gegensatz zum Ilben keine Turnhallen, diese Schüler müssten gefahren werden. Um das Profil der Anne-Frank-Schule mit Sport und Bewegung fürchtet Lehrer Manfred Willmann. Ein "Ja" zu kleinen Grundschulen und damit ein Anreiz für Eltern, dafür sprach sich Gesamt-Elternbeiratsvorsitzende Isolde Grieshaber aus. Es bestehe kein Handlungsdruck, sie bemängelte die reine Sicht auf die Kostenseite.

Mehrere Elternteile sprachen sich für flexible Betreuungsangebote aus und gegen einen möglichen Zwang zur Ganztagsschule. Bei einer Zusammenlegung sollte auf sanfte Übergangslösung geachtet werden, man sollte die die Klassen auslaufen lassen, damit kleine Schüler nicht ihre Schule wechseln müssten. Es entstünden dann große Klassen mit 28 Schülern und einem Lehrer, da sei ein flexibles und individualisiertes Lernen einfach nicht möglich, und es gebe auch kaum Chancen auf Inklusion, wandte Peter Seiff, Rektor der Förderschule, ein. Moderne Pädagogik brauche zusätzliche Räume. Fast alle am Mikrofon sprachen sich für den Erhalt beider Grundschulen aus.

Um eine neue Schule zu kreieren, brauche es große Kraftanstrengung und pädagogische Konzepte sowie organisatorische Lösungen für Schulwege, Transport zum Sport und Sanierung des Gebäudes, die auf 1,1 Millionen Euro geschätzt werde. Der Gemeinderat berät und beschließt im Herbst, wie es weitergehen soll.