Schadstoffentwarnung: In der Christophorus-Schule haben die heilpädagogischen Gruppen wieder ihre Räume bezogen. Foto: Alt

Gesundheitsamt gibt Räume der heilpädagogischen Gruppe wieder frei. Die Lösung ist simpel und lautet lüften.

Freudenstadt - Die heilpädagogischen Gruppen sind nach dem Schadstoffalarm vor rund zwei Monaten in ihre Räumen an der Christopherus-Schule zurückgekehrt. Der Auslöser ist allerdings bis heute eine Unbekannte.

Mehrfach hatte das Gesundheitsamt versucht, den Anfang Februar in bedenklicher Höhe gemessenen Schadstoffen in den Räumen der heilpädagogischen Gruppen an der Christophorus-Schule auf die Schliche zu kommen. Peter Maisch, ein Messingenieur des Instituts für Arbeits- und Sozialhygiene, hatte Ende Februar gemeinsam mit Andreas Maier vom Bauamt des Landratsamts und Gesundheitsamtsleiter Josef Bendak in einer aufwendigen Prozedur versucht, den Auslöser für die Schadstoffbelastung, die schließlich die Räume unnutzbar gemacht hatten, zu finden (wir berichteten). Mehrfach wurde nachgemessen, verdächtige Gegenstände herausgenommen, gelüftet und wieder nachgemessen – mit dem Ergebnis, dass manche organische Verbindung plötzlich wie weggeblasen war.

Bendak, der vor dem Kreistag die Messergebnisse vorstellte, vermutete von Beginn an, dass die flüchtigen organischen Verbindungen (TVOC), die Anfang Februar gemessen worden waren, von Reinigungsmitteln stammen könnten, die in den Räumen benutzt wurden. »Wir versuchten zu ermitteln, um welche Lösungsmittel es sich handelte«, klärte Bendak auf. Dabei stießen er und seine Kollegen auch auf Stoffe, wie sie etwa in Naturbastelmaterialien wie Reisig zu finden sind. Damit hatte die Gruppe hantiert.

Grundsätzlich wurden die Fettlöser Propanol und Ethanol wie sie in gängigen Reinigungsmitteln zu finden seien, identifiziert, so Bendak. Unter normalen Umständen, seien diese unbedenklich. Nur unverdünnt sollte man die Putzmittel nicht verwenden, antwortete Bendak auf die Frage des SPD-Kreisrats Kurt Kirschenmann, ob die Reinigungsmittel nicht besser ausgetauscht werden sollten. Die gemessenen Schadstoffe seien eine Stunde nach dem Lüften des Raums in einem unbedenklichen Bereich gelegen, weshalb die Räume für die Nutzung freigegeben worden seien, so Bendak.

Dennoch steht der Leiter des Gesundheitsamt nach den Messungen vor einem Rätsel. Benzol – ein krebserregender Stoff – sei beispielsweise auch gemessen worden. »Wo der herkommt, kann ich mir nicht erklären« Als Ursache könnten Abgase in Betracht kommen, die von den THW-Garagen neben der Schule zu den Gruppen-Räumen herüberziehen. Bendak will ein Auge darauf haben. Nach wie vor ist regelmäßiges Lüften der Räume in der Christophorus-Schule Pflicht.