Afrikanische Rhythmen trommelte die Gruppe aus Baiersbronn beim Heimspiel. Foto: Kuhnert Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim Heimspiel geben sich bei Kultur am Dobel alte und neue Talente ein Stelldichein

Von Hannes Kuhnert

Freudenstadt. "Heimspiel" bei Kultur am Dobel zu Beginn eines neuen Programm-Halbjahres. Das bedeutet eine interessante Talentsuche einerseits und ein Wiedersehen mit bekannten Talenten andererseits.

In diesem Jahr war das Heimspiel vor einem gut besetzten Saal geprägt von Tanz, Zauberei, Trommelwirbeln und ein wenig Gesang. Beim Heimspiel gibt Kultur am Dobel Künstlern aus der Region die Gelegenheit, sich einem größeren Publikum zu zeigen. Es gab am Freitagabend einiges zu bestaunen und viel zu beklatschen, jedoch bestätigte sich die Weisheit, dass der Schritt vom Hobbykünstler zum Profi – und diese treten üblicherweise bei Kultur am Dobel auf – doch ein großer ist.

Das Programm begann außerordentlich rhythmisch. Vier Frauen um Barbara Frank, die sich einmal wöchentlich in Baiersbronn treffen, spielten auf afrikanischen Trommeln ganze Melodien, erzählten Geschichten mit und auf dem Trommelfell, überraschten durch Technik und Vielseitigkeit.

Tänzerisch ging es weiter. "Dance Talk", trainiert von Darina Krause vom Verein Füreinander/Miteinander, zeigten mit verschiedenen Tänzen viel Schwung und Bein. Dann wurde es eng auf der Bühne. Die Tanzgruppe Ü30 aus Musbach, geleitet von Jessica Seng und Sandra Frey, legte mit ihrem fantasievollen, bunten Jazzdance ein Tempo vor, dass die Zuschauer aus dem Staunen kaum mehr herauskamen. Akustik-Duo "1 on 1" nennen sich Erik Rügner (Gitarre) und Christian Dissel (Gesang) aus Dornstetten, die als Newcomer in die Bütt stiegen und eigene Lieder zu eigenen Melodien zum Besten gaben. Ein Duo, in dem viel Potenzial steckt.

Lutz Fischer kam mit allerhand technischen Raffinessen auf die Bühne und verzauberte sein Publikum mit magischen Tricks aus seinem abendfüllenden Programm. Zu den Neuentdeckungen darf sich die 19-jährige Olivia Barbera zählen, die mit einer frischen, unverbrauchten Stimme überraschte und sich durchaus an anspruchsvolle Songs wagte. In Ralf Günther, Gitarrist bei der Gruppe Voice, hatte sie einen ebenso erfahrenen wie fantasievollen Begleiter.

Die Line-Dancerinnen aus Glatten setzten den Schlussakkord im Westernlook und tackerten mit ihren Westernstiefeln sogar einen Tango in die Bühnenbretter, höchst verblüffend. Noch verblüffender wurde es, als Leiterin Elke Buctot das Publikum aufforderte, sich in die Tänzerinnen-Reihe einzugliedern, nachdem schon das Servicepersonal im Hintergrund kräftig mitgerockt hatte. Einige Mutige folgten der Aufforderung. Dann ging es rund im Dobelsaal, zu irischen Rhythmen auf einer restlos überfüllten Bühne.