Gefährlich leben Frösche und Kröten, wenn sie auf dem Weg zu den Laichplätzen eine Straße queren müssen. Foto: Pleul

Amphibien droht auf dem Weg zu Laichplätzen an Straßen Gefahr. 80 freiwillige Helfer.

Kreis Freudenstadt - Bald stehen sie wieder in den Startlöchern. Wenn die Temperaturen nachts über fünf Grad steigen, machen sich die Amphibien auf den Weg zu ihren Laichplätzen. Für viele Frösche und Kröten wäre es ein Weg in den Tod, gäbe es nicht viele freiwillige Helfer.

Bereits der Luftsog eines vorbeifahrenden Autos kann durch den Druckunterschied Blutgefäße und Organe der Tiere zerreißen. In jedem Jahr werden an rund 30 Amphibienwanderstrecken im Kreis Freudenstadt an den Straßenrändern so genannte Krötenzäune aufgestellt, die von den Kröten, Fröschen und Molchen nicht überklettert werden können. Dort werden die Tiere von freiwilligen Helfern eingesammelt und sicher über die Straße gebracht.

Auf rund 80 solcher Helfer kann Wolfgang Diehl, Naturschutzfachkraft beim Landratsamt Freudenstadt, bauen. Von den Straßenverkehrsbehörden des Landkreises werden in den nächsten Wochen wieder Warnschilder aufgestellt und einige wenige Geschwindigkeitsbeschränkungen angeordnet. Besondere Vorkehrungen für die Amphibien werden im Heimbachtal auf der Kreisstraße zwischen Sterneck und Leinstetten getroffen.

"Bis zu 1000 Kröten in einer Nacht getötet"

Da an dieser Straße keine Schutzzäune aufgestellt werden können, wird sie in manchen Nächten von 18 bis 6 Uhr voll gesperrt. "Bis zu 1000 Kröten wurden auf diesem Streckenabschnitt in einer Nacht getötet", weiß Wolfgang Diehl. Da die mobilen Absperrungen in den vergangenen Jahren immer wieder von Autofahrern einfach entfernt und die Böschung hinabgeworfen wurden, wird in diesem Jahr zum ersten Mal eine feste Schranke installiert.

Die Sperrungen, so versichert Diehl, würden nur dann angeordnet, wenn es von der Witterung her notwendig sei. Im vergangenen Jahr sei dies in vier bis fünf Nächten der Fall gewesen.

Es gibt auch noch weitere Schwerpunkte der Amphibienwanderung. Rekordhalter ist laut Diehl Hönweiler bei Peterzell, wo im vergangenen Jahr 10 600 Kröten auf dem Weg zu einem kleinen Feuerlöschteich von nur zwei Helfern gerettet wurden. Um die 6000 Tiere sind es auch jährlich an der Nagoldtalsperre. Auch am Tumlinger See in Waldachtal und am Dommelsberger Weiher in Empfingen gibt es immer viel zu tun.

Wer sich als Amphibienretter betätigen will, kann sich im Landratsamt Freudenstadt unter Telefon 07441/ 9 20 50 35 melden und wird dann an die einzelnen Gruppen vermittelt.