Spurensuche: Blick auf die Stuttgarter Straße und das Stadthaus. Foto: Schwark

Das Projekt "Venusblick" ist gestartet. Gleich zum Auftakt nutzten viele Freudenstädter die Chance, hinauf zur Statue zu steigen. Die Aussicht: wow!

Freudenstadt - Kurze Zeit nach seiner Gründung als Verein hat der regionale Branchenverband der Kreativwirtschaft unter dem Namen "Werk.Stadt.Schwarzwald" mit dem "Venusblick" einen ersten Meilenstein gesetzt. Im strahlenden weiß ist die Venus-Statue von einer Kubus-Installation und einer begehbarer Aussichtsplattform umgeben.

Dass das Projekt bei vielen Bürgern interessiert aufgenommen wird, belegte ein großer Besucherandrang zur Eröffnung. Zahlreiche Besucher wollte gleich zum Auftakt der Aktion die "Venus" aus einem ganz anderen Blickwinkel in Augenschein nehmen. Bis Mitte August kann man dieses "Sinnbild für den Aufbruch" täglich zwischen 8 und 20 Uhr erklimmen.

50 Besucher zeitgleich

Menschen mit Höhenangst brauchen keine Bedenken haben. Der Aufgang zur Plattform ist breit. Bis zu 50 Personen sind auf der acht Tonnen schweren Stahlkonstruktion zugelassen, die mit Gewichten zusätzlich auch gegen starken Wind am Boden mit gesichert ist.

Eines hat die "Werk.Stadt.Schwarzwald" mit dem "Venusblick" schon erreicht: Von allen Zugangsstraßen perfekt sichtbar, ist der Kubus ein echter Blickfang. Oberbürgermeister Julian Osswald begrüßte zur Eröffnung Juliane Votteler und Mathias Schweikle vom Vorstand des Vereins, die Baiersbronner CDU-Landtagsabgeordnete Katrin Schindele und als besonderen Gast Sabine Gollner, Vorsitzende der Künstlerkolonie Fichtelgebirge, die extra angereist war. Sie hielt einen Vortrag über kreative Stadtentwicklung.

Das Zitat "Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg" von Henry Ford beschreibe den Weg und das Ziel des Netzwerks der Kreativwirtschaft hier in Freudenstadt sehr gut, resümierte Osswald. Nochmals ging er auf den Aufbau eines Kooperationsraums zwischen Kultur-und Kreativsektor sowie Wirtschaft ein. Osswald sagte, er erinnere sich an viele inspirierende Veranstaltungen, die die Kreativschaffenden, ihre innovativen Unternehmen und Ideen sichtbar machten.

Die Botschaft fürs Heute

1954 vom Freudenstädter Bildhauer David Fahrner geschaffen, wurde die "Venus" zur Erinnerung an die Zerstörung und den Wiederaufbau der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnet. Der "Venusblick" übertrage die Intention der Plastik in die heutige Zeit, so Osswald. Angesichts der zurückliegenden Pandemiejahre, des Kriegs in der Ukraine oder des technologischen Wandels sei die Zeit für einen Perspektivwechsel gekommen.

Für die Umsetzung des Projekts habe der Verein eine Förderung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden Württemberg in Höhe von 34 104 Euro erhalten. Ebenso unterstützten neben der Stadt weitere 14 Unternehmen und Sponsoren aus Freudenstadt und der Umgebung die Realisierung. Osswald bedankte sich der "Werk.Stadt. Schwarzwald" für das Engagement. Mit seinen Ideen rücke der Verein Freudenstadt in neue Perspektiven.

Kreativer ländlicher Raum

In einer Gesprächsrunde tauschten sich Juliane Votteler mit Rudolf Müller vom Amt für Stadtentwicklung sowie mit Mathias Schweikle, Brigitte Graf und Eberhard Kappler über das Werk aus. Beste Impulse gebe es im Künstlerbereich oft aus dem ländlichen Raum, sagte Sabine Gollner von der Künstler-Kapkolonie aus dem Fichtelgebirge. Die Brass-Band des Kepler-Gymnasium spielte gepflegte Musik und Swing.