Die Kantorei und das große Sinfonieorchester der Stadtkirche stimmten mit einem Konzert auf Weihnachten ein. Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Kantorei und Sinfonieorchester der Stadtkirche stimmen mit Werken aus der Romantik auf das Weihnachtsfest ein

Romantik pur ließ die Freudenstädter Kantorei zusammen mit dem großen Sinfonieorchester der Stadtkirche und Solisten zur Einstimmung auf die Weihnachtszeit in der Freudenstädter Stadtkirche erklingen.

Freudenstadt. Feierlich zog der große Chor aus 17 Männern und 54 Frauen in den Altarraum ein, in dem das große Orchester mit seinen 42 Musikern bereits wartete. Als Einstimmung in den von romantischer Musik geprägten Abend hatte der Kantor und musikalische Leiter Jörg Michael Sander das "Adventslied", op. 71 von Robert Schumann gewählt. Dabei hatte die Sopranistin Petra Dieterle gleich ihren großen Auftritt mit einer Solopartie, die sie, wie auch alle weiteren Beiträge des Abends, souverän meisterte.

Kantate endet mit Paukenwirbel

Gemeinsam mit dem Frauenchor und später ergänzt durch die Altistin Ruth Brucker, den Tenor Steffen Barkawitz und Bass-Bariton Thorsten Hülsemann, den gesamten Chor und das große Symphonieorchester endete die Kantate mit beeindruckendem Paukenwirbel, präsentiert von Anton Khananajew. Viel Probenarbeit hatte das ganze Ensemble zu bewältigen, um solch ein Werk wie auch die folgenden Beiträge mit vielen Textpassagen für alle Sänger zu bewältigen. Es folgte die weihnachtliche Festouvertüre über "Vom Himmel hoch" von Carl Otto Ehrenfried Nicolai für großes Orchester, das mit voller Wucht einsetzte und das Forte vom Adagio-Teil im Advent hinführend zum Allegro nie verklingen ließ. Immer mehr schälte sich die Melodie des bekannten Lieds "Lob, Ehr’ sei Gott im höchsten Thron" heraus, auch mit den Worten "Vom Himmel hoch" bekannt. Bewegend und mitreißend aus voller Kehle sangen am Ende der mächtige Chor und die versammelte Besucherschar dieses festliche Lied.

Das Hauptstück des Abends war Joseph Rheinbergers Weihnachtskantate "Der Stern vom Bethlehem" in der, eingerahmt durch einen fast triumphalen Eingangs- und Schlusschor, in verschiedenen Szenen die Geschichte der Geburt Jesu musikalisch zum Ausdruck kam. "Die Hirten" (Pastorale) und "Erscheinung des Engels" – jeweils mit einem Sopransolo und Chor – leiteten die Weihnachtsgeschichte ein. Im Bass-Baritonsolo schilderte Thorsten Hülsemann mit überzeugender Stimme das Eintreffen der Hirten in Bethlehem, gefolgt von der vom Chor mit großer Hingabe, Konzentration und Andacht gesungenen Passage mit der Bezeichnung "Die Hirten an der Krippe". In der Szene "Der Stern" wuchs der Chor wahrlich über sich hinaus. Zur "Anbetung der Weisen" erklang ein schönes, von feierlichem Ausdruck geprägtes Terzett von Tenor, Bariton (Werner Wilms) und Bass.

Publikum dankt mit großem Applaus

Im Bild "Maria an der Krippe" begann das Orchester und mit ihm die Orgel (Karl Echle) eher ruhig, gefolgt vom eindrucksvollen Solo der Cellisten, bis wieder die Sopranistin ihre schöne Stimme erhob mit einem andächtigen "Schlumm’re süß" und einem fulminanten, mächtigen Orchesterabschluss.

Die Komposition endete mit dem groß angelegten Schlusschor, in dem das Thema des Eingangssatzes wieder aufgegriffen wurde und in einer strahlenden Fuge "Frohlocke Welt", in der das gesamte Ensemble beim abschließenden "Alleluja" noch einmal über sich hinaus wuchs, und einen krönenden Abschluss gestaltete. Mit lang anhaltendem Applaus dankte das Publikum Jörg Michael Sander und allen Akteuren.