Das Rote Kreuz und die Feuerwehr versuchen gemeinsam, einen unter Betonplatten begrabenen Verletzten zu befreien. Foto: Stephan Hübner

Ein Baustellenunfall und eine umfangreiche Menschenrettung aus einem Gebäude – so lautete das Übungsszenario, das sich die St. Georgener Feuerwehr für ihre Hauptprobe gestellt hatte. Dazu nutzte man unter anderem die Baustelle der Marktplatzsanierung.

Übungsannahme war laut Sebastian Kammerer von der Feuerwehr, dass bei Abrissarbeiten an der Tiefgarage große wand- und Deckenelemente aus Beton umstürzten und einen Arbeiter unter sich begruben. Zur Erstversorgung des Verletzten waren Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) vor Ort; der Einsatzleiter der Wehr musste abschätzen, wie die Rettung verlaufen kann.

Wichtig seien dabei der Zustand des Verunglückten, der Untergrund und die Stabilität der Platten, erklärte Kammerer. Die wurden erst mit Holzkeilen gesichert und per Hebebaum etwas angehoben, bevor per Druckluft aufblasbare Hebekissen zum Einsatz kamen. Die können je nach Ausführung mehrere Tonnen tragen, müssen aber vorsichtig eingesetzt werden. Bei jedem Schritt konnten die Betonplatten maximal im Zentimeterbereich angehoben werden, da ansonsten Einsatzkräfte gefährdet sein könnten.

Mehrere mobile Leitern werden hervorgeholt. Foto: Stephan Hübner

Nach der erfolgreichen Rettung des Bauarbeiters folgte auch schon der zweite Einsatz innerhalb kürzester Zeit, diesmal im und am Gebäude oberhalb des Marktplatzes. Hier – so das Übungsszenario – hatte ein Arbeiter aus Unachtsamkeit ob der Geschehnisse auf dem Marktplatz per Gasbrenner Teile der Fassade in Brand gesetzt haben. Dadurch wurden mehrere Personen im Gebäude eingeschlossen.

Atemschutzgeräteträger kommen zum Einsatz. Foto: Stephan Hübner

Löschfahrzeuge aller Wehren rücken an

Nach und nach rückten die Löschfahrzeuge aller Teilortswehren an, da ein großer Löschwasserbedarf vermutet wurde. Auch mehrere Atemschutzgeräteträger kamen zum Einsatz.

Eine Herausforderung war, die große Drehleiter so zu positionieren, dass nicht die Tragfähigkeit der darunterliegenden Garage überschritten wurde. Auch galt es, eine Schlauchleitung zum Löschwasserbehälter von EBM-Papst zu legen.

Viele Einsatzkräfte sind beteiligt. Foto: Stephan Hübner

Viele Besucher kommen

Den Einsatzkräften konnten die zahlreichen Besucher über die Schulter gucken. Dabei erfuhren sie zum Beispiel auch, dass ein spezielles Fahrzeug einen Kilometer Schlauch während der Fahrt verlegen kann, was viel Zeit und Arbeitskraft spart. Zudem zeigte die Wehr weiteres Werkzeug zum Beispiel zum Aufstemmen von Fahrzeugtüren.