Im Hotel Hirsch erfuhren die Gäste viel über die 400-jährige Geschichte des Traditionshauses. Versucherle gab es auch. Foto: Gemeinde

Die erste Loßburger Tour unter dem Motto „Guck a mol“ war ein voller Erfolg. Das könnte bedeuten, dass die Reihe fortgesetzt wird. Die Idee dazu hatte Sonja Zey von der Loßburg-Information.

Gemeinsam mit Karin Armbruster, Inhaberin des Reisebüros Holidayland, hatte Sonja Zey die „Guck a mol“-Route geplant. Beide mussten nicht viele Unternehmen ansprechen, um eine zweistündige Besichtigungsrunde auf die Beine zu stellen, heißt es in der Pressemitteilung der Gemeindeverwaltung. 24 Interessierte machten sich am Ende auf den Weg.

Asche wird zum Dünger

Los ging es auf dem Schulhof der Gemeinschaftsschule bei der Heizzentrale der kommunalen Nahwärmeversorgung. Bürgermeister Christoph Enderle und Bauamtsleiter Jochen Geßler erklärten viele technische Details zur Anlage, die inzwischen mehr als 300 Haushalte versorgt. „Die beiden Heizkessel in der Schule stammten aus dem Jahr 1985 und drohten nach 30 Jahren komplett auszufallen“, berichtet Enderle. Diese Gelegenheit wollte die Kommune nutzen, um auf eine Versorgung mit regenerativen Energien umzusteigen. „Unser Ziel ist, Loßburg mit regenerativer Energie zum Selbstkostenpreis zu versorgen“, erklärte Enderle. Geßler öffnete die Tür des Bunkers und zeigte die riesige Menge an Holzhackschnitzeln. Bei einem Füllvolumen von 240 Kubikmetern müsse pro Woche etwa 1,5 Mal nachgefüllt werden. Die Asche werde im Wald als Dünger ausgebracht, der Staub als Müll entsorgt.

Wie Quellwasser schmeckt

In der Mensa der Schule hatten Gerhard Keck und Nicole Merz vom Bauamt ein kleines Quiz vorbereitet. Es galt, Wasser aus den verschiedenen Loßburger Quellen zu probieren und der jeweiligen Quelle zuzuordnen.

In der Gärtnerei Graf ging es ins warme Gewächshaus. Foto: Gemeinde

Nach einem kurzen Fußmarsch ging es in eines der Gewächshäuser der Gärtnerei Graf. Dort werden die meisten Pflanzen als Jungpflanzen gekauft und nur wenige direkt ausgesät. Lukas Graf zeigte eigne Stecklinge, die er aus einer älteren Fuchsie gezogen hatte. Das warme Gewächshaus musste einst schon ab Februar mit Gas beheizt werden, seit Sommer 2023 ist auch die Gärtnerei an die Loßburger Nahwärme angeschlossen. Seniorchef Bernhard Graf beantwortete viele Fragen und alle Gäste erhielten Pflanzkörbe als Geschenk.

Foto: Gemeinde

Im Kinzighaus warteten Sonja Zey und Karin Armbruster mit einem Begrüßungsdrink. „Pauschalreisen sind im Internet nicht billiger als im Reisebüro“, räumte Armbruster mit einem Vorurteil auf. Sie riet dazu, die Leistungen zu vergleichen. Armbruster verwies auf Erfahrungen während der Corona-Pandemie und Streiks an Flughäfen, die gezeigt hätten, dass Pauschalreisende eine deutlich bessere Rechtsposition haben als Reisende mit einzeln gebuchten Bausteinen.

Häppchen und Getränke

Im Hotel Hirsch erzählte Hotelchefin Evi Rehfuss aus der 400-jährigen Geschichte des Traditionshauses, das seit 1602 im Familienbesitz ist, das oft umgebaut und an das oft angebaut wurde. „Letztes Jahr hatten wir ein besonders gutes Jahr, so Evi Rehfuss, die auch von der schwierigen Suche nach Personal berichtete. Die Küche wurde erst vor wenigen Jahren komplett renoviert. Wie gut deren Köche ihr Handwerk beherrschen, konnten die Gäste bei Häppchen und Getränken gleich selbst testen.

Der Abend klang in der Gaststube bei guten Gesprächen und einem Abschlussbier aus. Alle Teilnehmer waren begeistert und sind schon gespannt darauf, wann die nächste Tour „Guck a mol“ stattfindet.