Gewässerwart Andreas Walter: "Fressen schon mal einen ganzen See leer." Jagen nur in Ausnahmefällen.
Empfingen - Der Kormoran ist in einigen Gemeinden zu einer richtigen Plage geworden. Natürlich macht man sich in Empfingen beim Fischerverein "Anker" auch Gedanken darüber, was passiert, wenn die Vögel am Tälesee einfallen.
Gewässerwart Andreas Walter hat rund um den See in den letzten Jahren glücklicherweise immer nur vereinzelte Tiere gesichtet. "Immer mal wieder einer, und natürlich auch mal Fischreiher." Generell sei dies jedoch kein Problem. "Wenn die Kormorane allerdings in Scharen auftreten, dann fressen sie schon mal einen ganzen See leer", erklärt der Empfinger.
Die Befürchtung ist groß, denn auch im Waldachtal hat man Probleme mit den Wasservögeln, die auch durch ihren Kot für einen Anstieg des PH-Werts in Gewässern sorgen können.
Doch was kann getan werden, wenn wirklich das Problem Kormoran auftaucht? Eigentlich nichts, denn der Kormoran steht unter Naturschutz. Nachdem er vom Menschen stark bejagt wurde und sich seine Art sehr dezimiert hatte, setzte man ihn auf die Liste. Natürlich habe es einmal Sinn gemacht, den Vogel unter Naturschutz zu stellen, sagt Andreas Walter, "wenn dann aber Fischarten gefährdet werden, dann ist das ein großes Problem."
"Wenn große Gruppen in Empfingen gesichtet würden, dann könnten wir das eigentlich nur melden", erklärt der Gewässerwart. Bei Ausnahmen und wenn es zu einem echten Problem wird, dann werden die Kormorane schon mal von einem Jäger bejagt, aber weitestgehend sei man hilflos.
Revierförster Achim Walter sagt dazu, dass er bisher mit den Kormoranen nichts zu tun hatte, aber erklärt, dass er eine Ausnahmegenehmigung benötigen würde. "Bei uns in Empfingen sind die Vögel nicht auf dem Radar, aber in Isenburg und Dießen hat man Schwierigkeiten." Dort würden sich die Fischereivereine dann selbst helfen. Mit Drähten und Netzten über den Weihern, damit der Kormoran nicht landen könne. "Das würde beim Tälesee natürlich nicht funktionieren."
