Impressionen vom Empfang für Janina Hettich-Walz Foto: Fehrenbacher

Der Empfang für die Lauterbacher Biathletin Janina Hettich-Walz lockte zahlreiche Interessierte, Weggefährten und Fans ins Gemeindehaus.

Nach einem Sektempfang kam Janina Hettich-Walz – von Fernsehkameras begleitet – nach vorne und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das komplette Gemeindehaus war gefüllt mit Menschen und das alles für sie.

Nach einer musikalischen Begrüßung des Musikverein „Eintracht“ unter der Leitung von Thomas Rauber richtete Bürgermeister Jürgen Leichtle Worte der Begrüßung an alle Anwesenden und besonders an Janina Hettich-Walz und deren Familie, die in den vorderen Reihen Platz genommen hatten. „Liebe Janina, als die Gemeinde Dich 2016 das erste Mal im goldenen Buch verewigt hat, spürten wir schon, dass das nur der Anfang war“, blickte Leichtle zurück. Besonders freut er sich über die Verbundenheit zu ihrer Heimat Lauterbach, wo sie aufgewachsen ist und auch heute nach den Weltcups, Rennen und sonstigen Verpflichtungen, die die Karriere als Sportlerin mit sich bringen, immer wieder gerne zurückkommt. „Wir sind stolz. Und wir sind nicht nur ein kleines bisschen stolz, sondern wir sind stolz wie Bolle. Wir sind stolz wie Bolle auf dich, liebe Janina“, ergänzte Leichtle und sprach vielen der Anwesenden aus der Seele.

Start in Schönwald

Im Anschluss sprach Hauptamtsleiter Andreas Kaupp ein Grußwort über die bisherigen Erfolge der Biathletin. Im Alter von zwölf Jahren habe Hettich-Walz mit dem Training beim SC Schönwald begonnen. Dann habe sie das Sportinternat Furtwangen besucht. »Steil nach oben verlief ihre Karriere bereits im Jugend- und Juniorinnenbereich, wo sie bei 16 Wettkämpfen bei deutschen Meisterschaften immer auf dem Podest stand und zahlreiche Meistertitel feiern konnte«, sagte Kaupp.

Sportinternat besucht

Über den IBU-Cup arbeitete sie sich in den Weltcup hoch. Bereits vor der Biathlon-WM im tschechischen Nove Mesto hatte sie viele gute Platzierungen in Einzelrennen und bereits Medaillen mit Staffeln erreicht. Was fehlte, war eine Medaille in einem Einzelrennen. „Dass gerade bei der WM mit dem Gewinn der Silbermedaille der Podestknoten in einem Einzelwettbewerb geplatzt ist, hat uns Fans in Lauterbach und darüber hinaus in einen Freudentaumel versetzt“, äußerte sich Kaupp über die Freude aller.

Saisonleistung bestätigt

Nach der Bronzemedaille, welche sie mit der Damen-Staffel bei den Weltmeisterschaften erreichte, habe sie angekündigt, in den letzten Rennen der Saison erstmals auf ein Weltcuppodest laufen zu wollen. „Schießt sie da buchstäblich übers Ziel hinaus“, sei der erste Gedanke von Kaupp gewesen. Definitiv nicht, denn „nach den Plätzen sieben und neun in Sprint und Verfolger beim Weltcup im kanadischen Canmore, schoss und lief sich Janina noch weiter in die Biathlonherzen der Fans“, so Kaupp.

Auf dem Podest

Aber im letzten Rennen der Saison, im Massenstart am vergangenen Sonntag, gelang es ihr auch erstmalig, im Weltcup auf einem Podest zu stehen. Als Zweite bestätigte sie also ihre Saisonleistung nochmals deutlich und sorgte damit erneut für Euphorie in ihrem Heimatdorf.

Knallharter Profisport

Zum Abschluss richtete er noch ein Wort über den oft knallharten Profisport an das Publikum. So stimme es ihn nachdenklich, wenn Biathleten, sofern sie keine Topleistungen abliefern, schnell abfällig behandelt werden. Und auch wenn er und die Anwesenden Gäste Hettich-Walz für die Zukunft gute Platzierungen wünschen, könne er versichern, dass Lauterbach den Leistungen der sympathischen Biathletin höchsten Tribut zollt. Denn „gerade, weil wir dich kennen und wissen, dass du immer 100 Prozent und oft auch mehr aus dir rausholst“, sei es kein Grund abwertend zu denken, wenn es mal nicht so laufe.

Nach einem weiteren Musikstück der „Eintracht“ richtete Siegfried King als Sprecher der Vereine ein Grußwort an Hettich-Walz. „In diesem Jahr war der Höhepunkt der Lauterbacher Fasnet nicht am Samstag, Sonntag oder Montag, sondern am Dienstag“, sagte er mit einem Augenzwinkern.

Heimischer Glücksbringer

Denn so haben am Fasnetsdienstag viele Lauterbacher die Chance gehabt, das Rennen und die damit verbundene Vizeweltmeistertitel am Fernseher mitverfolgen zu können. Auch habe er die Ehre, der sympathischen Biathletin im Namen der Vereine ein Präsent zu überreichen. So habe er vernommen, dass Hettich-Walz an ihrem Rucksack einen Brezelbändel der Schramberger Narrenzunft hängen habe. Möglicherweise habe dies als Glücksbringer fungiert. So bekomme sie nun kleine Stümpfe der Lauterbacher Narren, welche sie zusätzlich als Glücksbringer an den Rucksack hängen kann. »Vielleicht klappt es dann auch mit einem ersten Platz«, fügt er mit einem Schmunzeln hinzu.

Lauterbacher Glücksbringer

Im Anschluss daran wurde ein Film gezeigt, welcher die sportlichen Erfolge aus der Karriere von Hettich-Walz zusammenfasste. An der Leinwand konnten die Anwesenden nochmals sehen, wie Janina Hettich-Walz in Nove Mesto ins Ziel einlief. Direkt nach dem Zieleinlauf auf der Leinwand brach lauter Applaus Halle aus.

Gemälde überreicht

Auch von Seiten der Gemeinde bekam die Biathletin ein Geschenk: Ein Gemälde des Lauterbacher Künstlers Siegfried Zey. Abgebildet darauf ist eine Frau mit Bollenhut. „Es soll nicht nur als Blickfang in deinem Zuhause in Lauterbach sein, sondern auch eine Erinnerung daran, wie sehr wir alle – stolz wie Bolle – hinter die stehen“, erklärte Leichtle das Geschenk. Das zweite Geschenk ist ein roter Achat. „Dieser Talisman steht für Ausdauer und Beharrlichkeit – zwei Schlüsseleigenschaften, die dich all deinen Erfolgen geführt haben“, so Leichtle.

Immer noch die gleiche Person

Ein Moment, welchen viele der Gäste mit Spannung erwartet hatten, war der, als Janina Hettich-Walz einige Worte an die Besucher richtete. Sie zeigte sich gerührt und überwältigt von dem, was für sie auf die Beine gestellt wurde und auch, dass so viele Menschen den Weg ins Gemeindehaus gefunden hatten. Dass man das für sie veranstalte, sei nicht verständlich, sei sie doch immer noch die, die sie vor ihren Erfolgen war.

Im Anschluss stand Janina Hettich-Walz für Gespräche und Fotos bereit und schrieb eifrig Autogrammkarten.