Eine 27-Jährige soll ihr sechs Monate altes Baby erstickt haben. Am Montag hat der Prozess begonnen. (Symbolbild) Foto: dpa

Vor dem Landgericht Ravensburg hat der Prozess gegen eine 27-Jährige begonnen, die im April 2013 ihr sechs Monate altes Kind erstickt haben soll.

Vor dem Landgericht Ravensburg hat der Prozess gegen eine 27-Jährige begonnen, die im April 2013 ihr sechs Monate altes Kind erstickt haben soll.

Ravensburg - Sie soll ihr sechs Monate altes Kind aus Überforderung erstickt haben: Wegen Mordes muss sich eine 27-Jährige seit Montag vor dem Landgericht Ravensburg verantworten. Die Frau habe im April 2013 einen Arztbesuch ihres Mannes ausgenutzt, um das Baby zu töten, heißt es in der Anklage. Sie habe dem Kind zunächst mit den Händen den Mund und die Nase zugehalten und es erstickt. Da sie dachte, dass es noch lebe, habe sie ihm anschließend das Ladekabel eines Handys um den Hals gewickelt und es zugezogen.

Die Angeklagte habe wegen Depressionen zeitweise Antidepressiva genommen, sagte der Staatsanwalt. Durch ihre psychischen Probleme habe sie sich mit der Betreuung des Kindes überfordert gefühlt - das Baby habe geschrien, die Nahrung verweigert und sich nicht wickeln lassen. Ihr Mann habe sich beim Arzt krankschreiben lassen wollen, um seine Frau zu unterstützen. In seiner Abwesenheit habe die gelernte Kinderpflegerin das Kind getötet und die Tat später bei der Polizei gemeldet.

Sie erinnere sich nicht an das Geschehen, sagte die Angeklagte gleich zu Beginn ihrer Aussage. „Da sind ganz dunkle Flecken.“ Zwar habe sie sich nach der Geburt über ihr zweites Kind gefreut, es sei ein Wunschkind gewesen. Wenig später seien jedoch Ängste dazu gekommen. „Ich habe immer gemeint, es passt nicht.“ Sie habe sich Dinge eingebildet und Sachen gesehen, die nicht vorhanden seien, sagte die junge Frau schluchzend und unter Tränen. Die Befragung musste zwischendurch unterbrochen werden, da sie die Angeklagte stark belastete. Die Verhandlung ist auf insgesamt neun Tage angesetzt.