Im Rahmen der Ortskernsanierung wird an der Kreuzung Seedorfer Straße / Hauptstraße ein Minikreisverkehr entstehen. Foto: Seiss

An der Kreuzung Seedorfer Straße / Hauptstraße soll ein Minikreisverkehr entstehen.

Dunningen - In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurde beschlossen, im Zuge der Ortskernsanierung 23 Bäume sowie einen Minikreisverkehr zu installieren. Es fand ein reger Austausch statt – denn nicht bei allen Themen herrschte Einigkeit.

Bevor im nächsten Jahr mit dem zweiten Bauabschnitt der Ortskernsanierung gestartet werden kann, hieß es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats noch die abschließenden Fragen zur Städtebaulichen Sanierungsmaßnahme "Alte B462" zu klären. Es wurden Beschlüsse über das Straßenbegleitgrün und die Ausführung eines Minikreisverkehrs im Bereich der Einmündung Seedorfer Straße gefasst. Die Vorschläge wurden ausgiebig diskutiert – und nicht einstimmig beschlossen.

Rainer Christ vom zuständigen Ingenieurbüro berichtete den Mitgliedern des Gemeinderats sowie einigen interessierten Bürgern, dass der erste Bauabschnitt kurz vor dem Ende stehe. Sobald es das Wetter im kommenden Jahr zuließe, vermutlich Ende März, so Christ, soll mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen werden.

Fußgängersicherheit wird durch Kreisel verbessert

Der Ingenieur stellte zwei mögliche Varianten der zukünftigen Verkehrsführung bezüglich der Einmündung Seedorfer Straße/Hauptstraße vor. Zum einen bestünde die Möglichkeit der Beibehaltung der ursprünglichen Einmündungssituation, mit der sich der Gemeinderat aber nicht lange beschäftigte. Vielmehr war Interesse an der zweiten Vatiante vorhanden: einem Minikreisverkehr. Rainer Christ betonte, dass sich beide Varianten in puncto Kosten kaum unterscheiden würden. Grund dafür sei die nahezu gleiche Sanierungsfläche, da im gleichen Zuge Tiefbaumaßnahmen vorgenommen werden, bei der unter anderem Wasserleitungen und Kabel verlegt werden.

Bürgermeister Peter Schumacher appellierte im Hinblick auf die Fußgängersicherheit: "Wir haben die Möglichkeit, etwas zu verbessern", denn bei der Lösung des Minikreisverkehrs sei es möglich, gesicherte Übergänge für Fußgänger, sprich Zebrastreifen an den Knotenpunkten, zu installieren, erläuterte Christ. Dies sei bei der Einmündungs-Variante nicht der Fall.

Als weitere Vorteile evaluierte Christ, dass der Kreisverkehr den Beginn, "das Entree", des umgestalteten Bereichs symbolisiere und eine "eklatante geschwindigkeitsmindernde Funktion" habe. Zudem sei der Kreisel geometrisch so angelegt, dass Fahrzeuge, für die die Fahrbahnbreite von 5,50 Metern zu schmal sei, beispielsweise Sattelschlepper oder Gelenkbusse, über die Mittelinsel fahren könnten.

Bevor schließlich mit zwei Gegenstimmen für den Minikreisverkehr gestimmt wurde, führte insbesondere die Situation an der Ecke Seedorfer Straße/Schramberger Straße, wo sich das Gasthaus Rössle befindet, zu Diskussionen, denn dort wird laut den Plänen die Mindestbreite des Gehwegs von 1,50 Metern um zehn Zentimeter unterschritten. Wolfgang Gerst appellierte diesbezüglich an den Menschenverstand der Fußgänger: "Dann wartet man kurz, das sollte kein Problem sein". Auch die Befürchtung, dass ein Lastkraftwagenfahrer einen Fußgänger im toten Winkel übersehen könnte, wurde angesprochen. Hermann Hirt pochte darauf, dass diese Ecke entschärft werden müsse. Bürgermeister Schumacher erinnerte: "Es wird nicht schlechter, als es jetzt schon ist."

Bild der Ortsdurchfahrt entfaltet volle Wirkung

Unter dem Motto "Es lebe die Vielfalt" stellte Rainer Christ auch die geplante Ausführung des Straßenbegleitgrüns vor, die in Zusammenarbeit von Ingenieurbüro, Gemeinde und dem Grünplaner des Bauhofs entstand. Insgesamt habe man sich für 23 Bäume und neun Baumsorten entschieden, die an verschiedenen Standorten entlang der Ortsdurchfahrt gepflanzt werden sollen. Zur Debatte standen letztendlich zwei Varianten. Zum einen, kleine Bäume zu pflanzen, die zum Zeitpunkt des Setzens einen Umfang von 16 bis 18 Zentimeter haben. Zum anderen, größere Bäume, mit einem Umfang von etwa 30 Zentimetern, zu pflanzen.

Bürgermeister Schumacher sprach sich für die Variante mit den großen Bäumen aus. Er gab zu bedenken, dass das Bild der Ortsdurchfahrt sonst erst in zehn bis 15 Jahren seine volle Wirkung entfalte. Simone Spengler pflichtete dem bei. Es sei unsinnig, bei solchen markanten Punkten kleckern zu wollen, denn dadurch würde die Stadtkernsanierung an Wirkung verlieren, erklärte sie.

Kalkuliert waren die Kosten für diese Maßnahme im Vorhinein mit 50 000 Euro. Die Baumpflanzung mit den kleinen Bäumen liegt laut Christ bei 37  500 Euro, die mit den großen Bäumen bei 49 000 Euro. Die Höhe der Kalkulation zeige, dass bereits bei der ersten Planung von größeren Bäumen ausgegangen wurde, schilderte Christ. Grund für diese ähnlich ausfallende Kostensituation sei, dass sowohl Baumsubstrat (7 000 Euro) als auch Anfahrschutz (19 000 Euro) in beiden Fällen gleich zu Buche schlagen. Mit acht zu sechs Stimmen entschied sich der Gemeinderat für die Vatiante, in der die größeren Bäume gepflanzt werden.