Nach drei Wochen ist der ausgebüchste Serval „Samu“ wieder bei seinem Besitzer. Foto: Eigentümer

Nach drei Wochen ist der zweijährige „Samu“, ein Servalkater, der aus einem Gehege in Frommern ausgebrochen ist, wieder zu Hause.

Seit Anfang Februar galt der Servalkater „Samu“ als vermisst. Er war über ein Fenster aus seinem Gehege in Frommern ausgebüchst und war seither in der Region unterwegs. Bei der Suche wurden die Besitzer unterstützt von der Initiative „Wo ist mein Hund?“ aus Horb und dem Verein „Pfotenengel Zollernalb“.

Am Donnerstagabend, kurz nach 20 Uhr, ist der Kater auf der Lochen, nur wenige Kilometer von seinem Zuhause entfernt, in die Falle gegangen. Sonja Scheurer von „Wo ist mein Hund“ hat sich in den vergangenen drei Wochen intensiv mit der Suche der Wildkatze beschäftigt. Die Menschen in der Region waren dazu aufgerufen, Sichtungen des Tieres sofort zu melden, in Sozialen Medien kursierten entsprechende Suchanzeigen. „Fast jeden Tag haben wir Anrufe erhalten“, erzählt Scheurer.

Zuletzt wurde er oft auf der Lochen gesehen

Anhand der Hinweise haben sie und ihr Team mit Hilfe von Google Maps Suchkarten erstellt, um die Route des Tieres nachvollziehen und seine nächsten Schritte vorausahnen zu können. Bis nach Rosenfeld habe es das Tier geschafft und dann auf nahezu der gleichen Strecke über Dormettingen und wieder zurück in Richtung Heimat.

In den vergangenen Tagen habe es mehrere Sichtungen auf der Lochen gegeben, oft habe er sich auch in Straßennähe aufgehalten. „Dass er so oft in Menschennähe gesichtet wurde ist an sich gut. Das zeigte uns, dass er doch nicht so gut klarkommt und auf Futterköder anspringen könnte“, erklärt die Hundesuchexpertin. Dementsprechend wurden in den vergangenen Tagen die Lebendfalle mit Leckereien und die Live-Kamera platziert. Doch das war gar nicht so einfach . „Das Gebiet, in dem er sich aufhielt ist recht groß“, weiß Scheurer. Da musste man ganz genau beobachten und strategisch vorgehen. Während es im Zollernalbkreis unterwegs war, habe sich das Tier vorwiegend von Vögeln und Mäusen ernährt und sich gelegentlich über Mülleimer hergemacht.

Suchtrupp ist eigentlich auf die Suche von Hunden spezialisiert

In den vergangenen drei Wochen hat sich der Suchtrupp, der normalerweise auf die Suche von entlaufenen Hunden spezialisiert ist, genau mit Servalen beschäftigt und gelernt, dass die Wildkatzen gar nicht so gut riechen und sehen können wie es Hunde tun, sondern mehr über ihr Gehör jagen. Deswegen haben sie versucht, das Tier mit fiependen Spielzeugmäusen, raschelnden Tüten und toten Wachteln anzulocken. Am Donnerstagabend hat die Suche dann ein glückliches Ende gefunden.

Die Falle schickte sofort eine Meldung an die Tierschützer, die gemeinsam mit „Samus“ Besitzer zur Fundstelle gefahren sind und das Tier nach Hause brachten. „Er wirkte überhaupt nicht gestresst und hat sich erst einmal den Bauch vollgeschlagen“, berichtet Scheurer.

Die Wildkatze ist froh, wieder zu Hause zu sein

Am Abend habe ihr der Besitzer Videos geschickt. Der domestizierte Serval, der bisher nie in der Wildnis lebte, scheint froh zu sein, wieder zu Hause zu sein und schmuste mit seinem Besitzer. Auch „Samus“ Partnerin sei die Freude über die Rückkehr anzumerken.

Die vergangenen drei Wochen war für das Team von „Wo ist mein Hund“ eine spannende Erfahrung. „Für uns war vieles neu und wir haben viel über Servale gelernt“, erzählt Scheurer. Auch wenn sich die Wildkatzen anders verhalten als Hunde, haben sie viel auf ihre Erfahrung in der Hundesuche zurückgreifen können.